Ministranten „rätschen“ für den guten Zweck - Eröffnung der diözesanen Rätschaktion 2013 in Oberbeuren (Dekanat Kaufbeuren) – In 2012 mehr als 10 000 Euro gesammelt
Augsburg (pba). In allen Pfarrgemeinden verstummen an Karfreitag und Karsamstag die Kirchen- und Altarglocken. Stattdessen ziehen Ministrantengruppen mit ihren Rätschen durch die Straßen. Die diözesane Rätschaktion 2013 wird am Montag, 25. März (10.30 Uhr), von Prälat Bertram Meier im Pfarrheim der Pfarrei St. Dionysius in Oberbeuren (Dekanat Kaufbeuren) eröffnet. Alle Ministrantengruppen sind dazu herzlich eingeladen.
Ziel der von aktion hoffnung, der Abteilung "Mission-Entwicklung-Frieden" und vom Bischöflichen Jugendamt ins Leben gerufenen Rätschaktion ist es, ein ausgewähltes Entwicklungsprojekt finanziell und materiell zu fördern. Die Spenden aus der Rätschaktion 2012 in Höhe von mehr als 10.000 Euro flossen in den Südsudan. Im Friedensdorf Kuron steht das Berufsausbildungszentrum für Zimmerer, Schreiner und Kfz-Mechaniker inzwischen kurz vor der Fertigstellung; der Betrieb der Gesundheitsstation ist für die nächsten Monate gesichert.
Mit den Spenden aus der diesjährigen Aktion soll die Ausbildung von Jugendlichen in Vietnam unterstützt werden, damit auch dort Jugendliche eine echte Chance für die Zukunft erhalten.
Dem diesjährigen Projektpartner der aktion hoffnung, der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos, liegt vor allem die Förderung junger Menschen mit Behinderung und die Berufsausbildung Jugendlicher am Herzen. Um die Qualität der Ausbildung zu sichern, müssen nun die Maschinen und Werkzeuge durch modernere Geräte ersetzt werden; auch die EDV und die Software muss aktualisiert werden.
Das Berufsbildungszentrum in Phuoc Loc wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel gegründet, vor allem Jugendlichen aus problematischen Verhältnissen eine Ausbildung zu ermöglichen. Inzwischen besuchen 550 Jugendliche die Einrichtung und erhalten eine fundierte handwerkliche Ausbildung in den Bereichen KFZ-Mechanik, Schlosserei, Verwaltung, Hauswirtschaft und Elektrik. 90 Prozent der Absolventen finden im Anschluss eine feste Anstellung.
In jedem Jahr ziehen Kinder und Jugendliche mit ihrer Rätsche durch die Pfarrgemeinden und machen auf die Gottesdienste und die Grabesruhe Jesu aufmerksam. Daneben ziehen die "Rätscher" in vielen Gemeinden auch von Haus zu Haus und sammeln Geld und/oder Lebensmittel. Das gesammelte Geld wird zu 50 Prozent einem durch die diözesanen Initiatoren ausgewählten Projekt zugute kommen, die restlichen 50 Prozent verbleiben in der Pfarrjugend-/Ministrantenkasse
Zur Eröffnung ist neben vielen kleineren Rätschen auch die wohl größte Rätsche der Welt zu hören. Sie ist drei Meter lang und zwei Meter hoch, wiegt etwa 200 Kilogramm und muss von mehreren Ministranten gemeinsam angetrieben werden. Sie macht "Lärm, der Tote aufweckt", versprechen die Organisatoren.