„Mutig Segel setzen“ – Generalvikar Heinrich hat Dekan Karl-Bert Matthias in sein neues Amt eingeführt
Bad Hindelang (pdsf). „Ich wünsche, dass Du mutig die Segel setzt und viele dazu ermutigst, mitzusegeln“, hat Generalvikar Harald Heinrich dem neuen Dekan des Dekanates Sonthofen, Karl-Bert Matthias, für dessen neue Aufgabe mit auf den Weg gegeben. Im Rahmen der feierlichen Amtseinführung, die am Freitagabend in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Bad Hindelang stattfand, nahm der Generalvikar dem Leiter der Pfarreiengemeinschaft Bad Hindelang das Glaubensbekenntnis und den Treueeid gegenüber dem Bischof ab.
Viele Gläubige sowie Ehrengäste aus Politik und Kirche waren zum Gottesdienst gekommen, der durch den stimmungsvollen Gesang des Chores „Concordia“ gestaltet wurde. Die Ministranten und Amtsbrüder sowie Diakone aus dem Dekanat geleiteten Generalvikar Heinrich und Dekan Matthias in die vollbesetzte Kirche.
Der Generalvikar dankte Pfarrer Matthias für dessen Bereitschaft, das Amt zu übernehmen. „Besser kann es der Zufall kaum fügen“, bemerkte der Generalvikar in seiner Einführungspredigt. Der Termin treffe auf den Gedenktag der Weihe von St. Peter und Paul in Rom. Diese Verbindung zur Weltkirche solle dem neuen Dekan helfen, seinen Dienst nicht nur im Blick auf das Oberallgäu, sondern im großen Ganzen der Kirche zu sehen. Kurzsichtiges Kirchturmdenken sei in heutigen Zeiten nicht gefragt, so der Generalvikar. Aus den zuvor in der Lesung und im Evangelium gehörten Schifffahrtsgeschichten von Paulus auf dem Weg nach Rom und Petrus im Seesturm werde klar: „Leben und Dienst im Reich Gottes haben nie Platz in gemütlichen Fahrwassern.“ Nicht Anker werfen auf sicherem Terrain, sondern Segel setzen sei die Grundhaltung im Reich Gottes, fuhr der Generalvikar fort.
Dabei solle man sich ständig die Frage stellen, ob man Neuerungen nicht zu schnell mit „das hat sich bewährt“ abwiegele. Aus seinen elf Jahren als Pfarrer in Pfronten kenne er den Spruch „Des war allat so“ nur zu gut. Der lebendige Kontakt zu Menschen sei wichtig, die Weitergabe des Glaubens als entscheidende Herausforderung müsse angenommen werden. Es brauche Menschen, die für den Weitblick und den Überblick für die größeren Zusammenhänge zuständig seien. Diese Aufgabe sei dem Dekan „amtlich“ zugewiesen. „Dabei bist du mit Vielen im Boot“, stellte der Generalvikar mit Blick auf die engagierten Mitarbeiter und Ehrenamtlichen fest. Auch wenn die Zahl der Priester, Diakone und Laien im pastoralen Dienst zurückgehe, seien heute noch viele bereit, im Boot der Kirche ihren Einsatz zu bringen – wenn sie etwa Kranke besuchten, Sterbende begleiteten oder Fremde und Obdachlose beherbergten. Das habe er während der Visitationen immer wieder festgestellt.
Diese Vielfalt zusammenzubringen sei die Aufgabe des Dekans – immer in Einheit mit dem Bischof. Dabei gehe es jedoch nicht um billige Harmonie, betonte der Generalvikar: „Haltet Spannungen aus, aber lasst es nie zum Bruch kommen.“ Ein hinhörender, brüderlicher Dekan präge ein Klima, in dem alle gern dabei seien und bei der Stange blieben. Über all die künftigen Verwaltungsaufgaben solle Karl-Bert Matthias seine Mitbrüder und Mitarbeiter immer wieder mitnehmen ins Vertrauen auf den Herrn und ihnen Vorbild sein durch sein eigenes geistliches Leben, wünschte der Generalvikar dem neuen Dekan. Dieser wandte sich anschließend an die Priester, Diakone, Mitarbeiter sowie Gläubigen und dankte allen, die gekommen waren, um gemeinschaftlich mit ihm seine Amtseinführung zu feiern: „Danke für die Unterstützung, die ich bislang schon erfahren durfte. Ein herzliches Vergelt’s Gott.“
Während eines Stehempfangs überbrachten danach zahlreiche Vertreter aus dem öffentlichen und kirchlichen Leben Glückwünsche. Auch der Regionalsprecher der evangelischen Dekanatsregion Oberallgäu, Pfarrer Gerhard Scharrer, und die Pfarrerin von Bad Hindelang, Antje Pfeil-Birant, gratulierten und wünschten sich die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit.