150 Teilnehmer beim Studientag zur Neuevangelisierung

Das Institut für Neuevangelisierung und Gemeindepastoral hat am vergangenen Samstag im Augsburger Priesterseminar einen ersten Studientag zum Thema "Neuevangelisierung" veranstaltet. Die Zielgruppe waren Haupt- und Ehrenamtliche und alle am Glauben interessierten. Etwa 150 Teilnehmer aus der ganzen Diözese sind der Einladung gefolgt – so viele, dass die Veranstaltung überfüllt war.
Frau Dr. Veronika Ruf, theologische Referentin im Fachbereich Neuevangelisierung des Instituts, führte durch den Tag. Einige Programmpunkte wurden außerdem von Radio Horeb zur späteren Ausstrahlung aufgezeichnet, andere sogar live gesendet.
Als Auftakt erläuterte Weihbischof Wörner, der Leiter des Instituts, in einem programmatischen Vortrag die Grundlagen der Neuevangelisierung. "Neuevangelisierung" meine demnach, so der Weihbischof, nicht ein Überstülpen von Glaubenswahrheiten, Proselytismus - also das Abwerben Andersgläubiger - oder den Großangriff auf Pluralismus und Toleranz, sondern solle einem Bedürfnis, besonders auch der jungen Generation, nach Vergewisserung im katholischen Glauben entgegenkommen. Zum Neuen gehöre auch die Anwendung zeitgemäßer Methoden sowie die Berücksichtigung der Ergebnisse moderner Studien zum religiösen Erleben der Menschen. Neuevangelisierung stehe für die Umkehr jedes Einzelnen zum Glauben, für ein Umdenken, ja einen Perspektivwechsel zum Blick auf die Welt mit den Augen Gottes. Weihbischof Wörner schloss mit dem Wunsch, dass die Liebe Christi, die den Emmaus-Jüngern im Herzen brannte und den Apostel Paulus zu seinen missionarischen Bemühungen antrieb, auch in unserer Kirche einen "Flächenbrand" auslösen und uns in Bewegung setzen möge.
Danach stellte Pfarrer Klemens Armbruster aus Freiburg aktuelle Forschungsergebnisse zu typischen Entwicklungsschritten im Glauben vor. Dabei wurde deutlich, dass wir heute nicht mehr in einem "einheitlichen kulturellen Gewebe" oder in einer Art sozialem Dauerkatechumenat leben. Die Haltung Erwachsener zum Glauben werde vor allem durch menschliche Beziehungen und Lebensumbrüche bestimmt.
Nach dem Mittagessen moderierte Pfarrer Armbruster eine Austauschrunde zum Thema. In sechs Workshops (z.B. "Wege erwachsenen Glaubens", "Alpha-Kurse", "Bibelarbeit in 3D") wurden anschließend verschiedene Aspekte der Neuevangelisierung vertieft, teilweise mit praktischen Anleitungen.
Mit einer vom Chor "Voggseli" mitgestalteten Eucharistiefeier endete die Veranstaltung.
Das überwältigende Echo auf den Studientag ermutigt die Veranstalter, über einen Nachfolgetermin nachzudenken, um bald noch mehr Menschen in unserem Bistum solche wertvollen Impulse für sich selbst und ihre Gemeinden weiterzugeben.
Eine ausführliche Dokumentation und Bildergalerie wird derzeit erstellt und kann voraussichtlich in wenigen Tagen aufgerufen werden.
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