Menü
Wichtiges
Ehe- und Familienseelsorge

Augsburger Pilger genießen einen Ferientag am Meer: Das katholisch1.tv-Videotagebuch

25.05.2018

(katholisch1.tv) Der vierte Tag der Familienwallfahrt nach Assisi war ein „Ausflugstag“. Für die einen ging es direkt ans Meer, zum Sonnen und Baden. Die andere Gruppe fuhrt an den Lago Trasimeno – mit Zwischenstopp im Örtchen Gubbio. Dort, so heißt es in der Legende, soll der Hl. Franziskus einen wilden Wolf gezähmt haben. 

 

 

Mit Tau und roten Pilgertüchern: Eindrücke aus Assisi

Als Erkennungszeichen tragen sie rote Pilgertücher und die Tau-Schilder: Rund 570 Teilnehmer der Familienwallfahrt des Bistums Augsburg sind seit Montagabend in Assisi. Dort begeben sie sich gemeinsam mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa auf die Spuren des heiligen Franziskus und der heiligen Klara. Doch das ist nicht das Einzige, worum es bei dieser Reise geht: Das Erfahren von Gemeinschaft, das Stärken des Zusammenhalts in der Familie und nicht zuletzt ein wenig Erholung stehen ebenfalls im Vordergrund.

Nach einer langen und intensiven Planungsphase hat Christian Öxler, Leiter der Familienseelsorge im Bistum Augsburg und Hauptorganisator der Familienwallfahrt, mit seinem Vorbereitungsteam ein abwechslungsreiches Programm für alle Altersgruppen erstellt. Mit dem bisherigen Verlauf ist er äußerst zufrieden: „Jede Minute, die wir in die Wallfahrt hineingesteckt haben, hat sich gelohnt. Es läuft so, wie wir uns das vorgestellt haben. Unser Programm, egal ob in der Stadt oder in den Kirchen bei den Gottesdiensten, hat wunderbar geklappt.“

Das Programm in Assisi startete am Dienstagmorgen mit einem Gottesdienst im Dom San Rufino, den Bischof Dr. Konrad Zdarsa zelebrierte. Der Nachmittag stand im Zeichen einer Stadtrallye, bei der Kinder mit ihren Eltern die Stadt Assisi kennenlernen konnten. An jeder der sieben Stationen durften die Pilger selbst aktiv werden, etwa indem sie Spiele aus Franziskus Kindheit nachspielten, etwas bastelten oder Texte vorlasen. Manchmal erzählte ein Mitglied des Leitungsteams der Familienwallfahrt als Franziskus verkleidet eine passende Episode aus dem Leben des Heiligen.

Am Mittwoch besichtigten die Teilnehmer zwei wichtige Heiligtümer in Assisi: die Basilika San Francesco und die Kirche San Damiano. In San Francesco befindet sich die Grabstätte des heiligen Franziskus. Bekannt ist die Kirche vor allem für ihre Fresken. Unter anderem ist dort Franziskus berühmte „Vogelpredigt“ abgebildet. San Damiano spielte sowohl in Franziskus als auch in Klaras Leben eine wichtige Rolle. Franziskus hörte dort die Stimme Christi, die ihm sagte: „Baue meine Kirche wieder auf“; Klara lebte dort mit ihren ersten Gefährtinnen. Ein gemeinsamer Gottesdienst mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa in der Abteikirche San Pietro schloss den Tag ab.

Bischof Konrad ist besonders von der Atmosphäre bei den Gottesdiensten begeistert: „Es ist geistig erhebend, zu sehen, wie die Leute mitfeiern. Sie sind innerlich aufgebrochen, und das merkt man deutlich.“ In seinen Predigten forderte er wiederholt von den Gläubigen: „Lasst euch von Gott beschenken und seid bereit, andere zu beschenken.“ Gott schenke sich dem Menschen vorbehaltlos, darauf müsse jeder Einzelne mit Liebe antworten.

Bei der Familienwallfahrt dabei ist auch Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier, Leiter des Seelsorgeamts. Er freut sich besonders über den Zusammenhalt der Pilger: „Die Generationen rücken zusammen. Es herrscht eine herzliche Atmosphäre.“ Für die Familien sei es wichtig, zu erkennen, dass sie als Christinnen und Christen nicht allein sind. „Die Wallfahrt zeigt, dass es ein großes Netzwerk an christlichen Familien gibt.“

Christian Steurer aus Dillingen hat aus dem örtlichen Kirchenanzeiger von der Familienwallfahrt erfahren. „Unsere Tochter hat vor kurzem Erstkommunion gefeiert, da dachten wir, das wäre ein schönes Geschenk“, sagt der dreifache Familienvater. Für seine Kinder bietet die Reise eine Vielzahl von Eindrücken. „Meine Tochter mag zum Beispiel die italienischen Kirchen total gerne“, erzählt Steurer. Besonders gefällt ihm, dass das Programm bewusst für Kinder und Eltern gemeinsam gestaltet worden ist: „Da hat man als Familie viel Zeit füreinander und rückt noch näher zusammen.“

Am heutigen Donnerstag ist großer Ausflugstag. Während der größere Teil der Pilger sich einen Badetag an der Adria gönnt, fährt der kleinere Teil nach Gubbio und an den Trasimener See. Am Freitagnachmittag werden verschiedene Workshops angeboten; am Abend zelebriert Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier den großen Abschlussgottesdienst in der Basilika San Francesco. Am Samstagmorgen geht es schließlich wieder zurück in die Heimat.

Text: Matthias Altmann / Katholische Sonntagszeitung