Ausstellung: Ulrichskreuze aus mehreren Jahrhunderten in der Basilika St. Ulrich und Afra

Augsburg (pba). Eine bedeutende Sammlung verschiedener Ulrichskreuze ist ab kommenden Freitag, 3. Juli, in der Georgskapelle der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg zu sehen. Die Ausstellung findet im Rahmen der diesjährigen Ulrichswoche statt, die am Freitag beginnt. "Mit der Ausstellung wollen wir mithelfen, Christus als den Gekreuzigten zu verkündigen", erklärt Martin Riß, Kaplan der Pfarrei St. Ulrich und Afra, den Hintergrund der Ausstellung näher. Zusammen mit Dr. Erwin Naimer, Leiter des Archivs des Bistums Augsburg, war er für die Konzeption und Zusammenstellung der Ausstellung zuständig.
Die Kreuze, die sich heute im Besitz der Kirchenstiftung der Pfarrei St. Ulrich und Afra befinden und im Bistumsarchiv aufbewahrt werden, gehen auf die Sammlung von Prälat Joseph Maria Friesenegger zurück. Als Stadtpfarrer der Pfarrei St. Ulrich und Afra hat er ab dem Jahr 1887 über 500 Ulrichskreuze erworben, gesammelt und katalogisiert.
Der Brauch, dass Wallfahrer ein Ulrichskreuz als Andenken an ihre Wallfahrt zum Grab des Heiligen mitgenommen hätten, sei alt, „erste Nachbildungen sind von der Barockzeit bis zur Säkularisation produziert worden“, erklärt Erwin Naimer. Danach jedoch, sei mit diesem Brauch für längere Zeit Schluss gewesen. Erst Prälat Friesenegger habe diese Tradition neu zum Leben erweckt, so Naimer weiter. Er habe neue Kreuze geprägt, gesammelt und in acht Kategorien eingeteilt.
Die aktuelle Ausstellung in der Georgskapelle zeigt Kreuze aus allen dieser acht Kategorien. „Es sind Exponate dabei, die durch besondere Inschriften, Bilder oder Symbole an den Heiligen Ulrich erinnern; es gibt Kreuze, die eine Abbildung der Stadt Augsburg zeigen, aber auch Ulrichskreuze, die als Sonnenuhren oder Taufandenken gestaltet sind“, beschreibt Kaplan Martin Riß. Die letztgenannte Kategorie sei für ihn dabei besonders wertvoll: „Zu meiner Taufe habe ich selbst ein Ulrichskreuz geschenkt bekommen. Ich trage es bis heute immer in meinem Geldbeutel. Dieser Brauch ist eine schöne Möglichkeit Kinder und Familien mit dem Heiligen Ulrich in Berührung zu bringen“, findet der Kaplan.
Auch für Pfarrer Dr. Ulrich Lindl, Leiter der „Hauptabteilung III – Kirchliches Leben“ und für die diesjährige Ulrichswoche verantwortlich, hat das Ulrichskreuz eine besondere Bedeutung: „Für alle, die mit Gott rechnen, ist das Kreuz ein echtes Pluszeichen. Ulrich hat wie kaum ein anderer mit Gott gerechnet und an die Segenskraft geglaubt.“ Das Ulrichskreuz könnten wir immer dann sehen und noch vielmehr spüren, wenn es als Zeichen des Segens den Menschen begegnet, so Pfarrer Lindl.
Die Ausstellung ist vom 3. Juli bis zum 14. September in der Georgskapelle zu besichtigen.
Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zur Ulrichswoche gibt es auf der Homepage: www.ulrichswoche.de
Dort wird auch ein umfangreicher Ausstellungskatalog zum Download angeboten.