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Karwoche

Beginn des "Triduum sacrum paschale": Gründonnerstag

Ölberg-Darstellung im Augsburger Dom. (Foto: Pressestelle Bistum Augsburg/Nicolas Schnall)
Ölberg-Darstellung im Augsburger Dom. (Foto: Pressestelle Bistum Augsburg/Nicolas Schnall), © Pressestelle Bistum Augsburg/Nicolas Schnall
02.04.2015

Mit dem heutigen Gründonnerstag beginnt das „Triduum sacrum paschale“ - die drei österlichen Tage: Als Höhepunkt des ganzen Kirchenjahres vergegenwärtigen sie, wie Jesus Christus durch seinen Tod unseren Tod überwunden hat und uns in seiner Auferstehung ewiges Leben in Fülle geschenkt wird. Die drei österlichen Tage werden eröffnet mit dem Abend des Gründonnerstags und enden am Abend des Ostersonntags mit der Vesper. Am Gründonnerstag, der auch Hoher Donnerstag genannt wird, beginnt mit dem Verrat des Judas das Leiden Jesu Christi. Daher rührt auch die Bezeichnung ‚Gründonnerstag‘: Klagedonnerstag, – die Silbe "grün“ leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort ‚greinen‘ (klagen) ab.

Im Mittelpunkt der Feier des Gründonnerstag steht jedoch die Feier des Letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern und die Einsetzung der Eucharistie durch ihn. In jeder Eucharistiefeier wird das Ostergeheimnis gegenwärtig gesetzt. Aber in der Feier am Gründonnerstag wird im Hochgebet besonders nachdrücklich betont: „das ist heute“.

Um dem Vorbild Jesu zu folgen, der am Abend vor seinem Tod den 12 Aposteln die Füße wusch, wird in dieser Feier des Letzten Abendmahls an 12 Männern durch den Priester ebenfalls eine Fußwaschung vorgenommen. Mit der Fußwaschung der Apostel drückte Jesus seine Liebe aus, die sich freiwillig zu solchem Dienst erniedrigt. Zugleich ist damit aber auch ein Reinwaschen von Schuld und der Verweis auf die Erlösung verbunden (vgl. Joh 13,8).

Am Ende der Messe am Gründonnerstag wird im Vorgriff auf den Karfreitag das Allerheiligste in einer Prozession an einen andern Ort übertragen. Der Altar wird abgedeckt, Kreuze entfernt oder verhüllt. Auch der Tabernakel bleibt bis zur Osternacht leer und offen. Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken verstummen ab dem Gloria-Gesang der Gründonnerstagsliturgie.

In vielen Kirchen gibt es am Gründonnerstag nach der Feier des Abendmahls Eucharistische Anbetung. Es ist die Zeit des Wachens und Betens mit dem Herrn, der am Ölberg seinen Leidens- und Kreuzweg beginnt.