Bischof Konrad zum Jahresabschluss: "Gott als Herrn und Erlöser den absoluten Vorrang einräumen"

Augsburg (pba). Bischof Konrad hat an Silvester während der Jahresschlussandacht die Gläubigen im Hohen Dom zu Augsburg dazu eingeladen, „still zu werden und zu hören, um Besinnung zu halten und zu beten; um alles in allem Gott zu loben und zu preisen und ihm für das zu Ende gehende Jahr zu danken.“ Gott sei uns gegenüber niemals abgelenkt oder zerstreut. „Wir dürfen immer und überall zu ihm kommen“, so Bischof Konrad. „Ja, Gott will von uns gebeten werden.“
Zugleich warnte er davor, dem Trend des weltweit Aufsehenerregenden, des Sensationellen und Spektakulären zu erliegen. „Mühen wir uns doch lieber um die vielen guten Nachrichten, die allein aus unserer Diözese zu berichten sind, und betrachten wir das Naheliegende.“ Bischof Konrad erinnerte dabei unter anderem an die Diakonen- und Priesterweihen, an zwei Abtsbenediktionen, an die Aussendung neuer pastoraler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 72 Stunden-Aktion des BDKJ oder das 100jährige Jubiläum der Marianischen Priesterkongregation. Von hoher Bedeutung seien auch der kirchenmusikalische Tag zur Einführung des neuen Gotteslobs und das Jahr des Glaubens gewesen.
In seiner Predigt sprach Bischof Konrad auch die Not und das Elend vieler Menschen an. Er denke dabei nicht einmal zuerst an die Flüchtlinge aus Syrien oder Arbeitssuchende aus Osteuropa, sondern „an die erschreckend große Zahl von Einsamen, Obdachlosen, Benachteiligten und Armen in dieser unserer Stadt, von denen ich mehr als je zuvor bei der weihnachtlichen Feier des Sozialdienstes Katholischer Männer begegnet bin.“ Wir müssten uns fragen lassen, so Bischof Konrad, ob wir Gott allein als den anerkennen, von dem alle Güter stammen, die er uns zur Verwaltung übergeben habe, „oder ob wir den Wohlstand zum höchsten Gut und damit zum Rang einer Gottheit erheben.“
Es komme auch im nächsten Jahr darauf an, wen wir bei aller notwendigen Sorge um den nächsten Tag über unser Tun und Lassen bestimmen lassen „und in wessen Hand wir unser Gelingen oder Versagen legen können, ohne überzuschnappen oder zu verzweifeln.“ Es gehe darum, Gott als Herrn und Erlöser den absoluten Vorrang einzuräumen und so in Jesus die persönliche, gnädige Zuwendung des lebendigen Gottes zu erfahren. „Diese Entscheidung“, so der Wunsch des Bischofs für das kommende Jahr, „möge Sie niemals mit Beklemmung und Traurigkeit, sondern ausschließlich mit Freude erfüllen!“
Hier gibt es den kompletten Text der Predigt des Bischofs: