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Wichtiges

Bischof Konrad zum Rücktritt des Papstes

Bischof Konrad Zdarsa
Bischof Konrad Zdarsa
18.02.2013

Im Editorial der Katholischen SonntagsZeitung hat sich Bischof Konrad Zdarsa zum Papstrücktritt geäußert. Seine Worte an die Leserinnen und Leser können Sie auch hier nachlesen:

Liebe Leserin,

lieber Leser

Wie Sie alle bin ich tief bewegt von der Ankündigung des Rücktritts unseres Heiligen Vaters. Ich habe mit einem epochalen Erschrecken auf die Meldung reagiert und kann noch gar nicht fassen, was es bedeutet, dass dieser demütige und kluge Mann, den ich schon während meiner Studienzeit in Rom kennenlernen durfte, das Ruder der Kirche aus der Hand geben möchte.

In seinem Interviewbuch mit Peter Seewald hatte Papst Benedikt schon im Jahr 2010 Andeutungen gemacht: „Zurücktreten kann man in einer friedlichen Minute, oder wenn man einfach nicht mehr kann. Aber man darf nicht in der Gefahr davonlaufen und sagen, es soll ein anderer machen. Wenn ein Papst zur klaren Erkenntnis kommt, dass er physisch, psychisch und geistig den Auftrag seines Amtes nicht mehr bewältigen kann, dann hat er ein Recht und unter Umständen auch eine Pflicht, zurückzutreten.“

Der Rücktritt von Papst Benedikt ist gewiss kein Zeichen der Schwäche, vielmehr eines der Demut und der menschlichen Größe, das tiefen Respekt verdient. Der Heilige Vater hat ganz offensichtlich getan, was ihm von Gott aufgetragen war: Er hat uns als Grundpfeiler der Verkündigung wunderbare Texte über die göttliche Liebe und über die Tugend der Hoffnung sowie jetzt das Jahr des Glaubens geschenkt. Nun gilt es, über das nachzudenken, was er uns mit seinem Pontifikat hinterlassen wird. Ich darf Sie alle, liebe Leser, zu Gebeten und Zeichen des Dankes ermutigen. Gott wird seine Kirche nicht verlassen, auch nicht in diesen schweren Tagen.

Ihr Bischof Konrad