Diözesane Rätschaktion in Rammingen eröffnet
Augsburg (pba). In Rammingen bei Mindelheim ging es heute laut zu: Um Punkt 12 Uhr ließen es über hundert Ministrantinnen und Ministranten der Pfarrei St. Magnus und der umliegenden Dörfer so richtig krachen. Mit großen und kleinen Rätschen bewaffnet, eröffneten sie auf dem Rathausplatz die diözesane Rätschaktion für das Bistum Augsburg.
Am Karfreitag und Karsamstag werden wieder zahlreiche Ministrantengruppen bistumsweit in den Pfarreien unterwegs sein. Mit ihren Rätschen rufen sie die Gläubigen zu Gottesdienst und Gebet und ersetzen damit das Geläut der Kirchenglocken, die bis zum Gloria am Ostersonntag schweigen. Gleichzeitig sammeln die Ministranten Geld, das zur Hälfte einem ausgewählten Eine-Welt-Projekt zugutekommt.
Die Eröffnungsveranstaltung begann mit einem Wortgottesdienst in der Pfarrkirche St. Magnus mit Ortspfarrer Richard Dick und Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier, Leiter der Hauptabteilung „Seelsorge“ im Bistum. In seiner Predigt rief der Seelsorgeamtsleiter die Ministranten dazu auf, nicht nur in ihren Dörfern ordentlich Krach zu machen. „Liebe Jugendliche macht Lärm in der Kirche, macht auf Euch aufmerksam und baut dadurch an einer jungen Kirche mit.“ Die Rätschaktion gebe hierfür das beste Beispiel ab. Die Menschen damals hätten gegen den kleingewachsenen Oberzöllner Zachäus eine Mauer aufgebaut und ihm damit die Sicht auf Jesus versperrt, stellte Prälat Meier in Bezug auf das Evangelium fest. Auch heute gäbe es diese Menschenmengen und „Masse an Großen“, die wie eine Mauer wirkten. „Wir dürfen den Menschen den Blick auf Jesus nicht vorenthalten“, betonte dagegen der Prälat. Die Kirche müsse berührbar bleiben und dürfe keine Mauern bauen. „Durch Euer Rätschen sollen die Menschen auf die Kirche aufmerksam werden. Seid ein heilsamer Wecker in diesen Ostertagen“, appellierte der Domdekan an die Jugendlichen.
Anton Stegmair, Leiter der Abteilung Weltkirche, stellte im Gottesdienst das diesjährige Hilfsprojekt der Aktion anhand einer Diashow näher vor. „Im Südsudan gibt es Kinder, die keine Eltern mehr haben oder ihre Eltern im Bürgerkrieg verloren haben. Mit dem Geld, das Ihr beim Rätschen bekommt, wollen wir den Bau eines Weisenhauses unterstützen.“ Die Kinder würden dort gemeinsam wohnen, etwas lernen und Gemeinschaft erleben, so Stegmair.
Nach dem Wortgottesdienst wurde den Kindern und Jugendlichen eine Vielfalt an Workshops geboten: Sie konnten gemeinsam Singen, ein Kreuz und eine Osterkerze basteln sowie mehr über das Thema „Weihrauch“ oder die Eine-Welt-Arbeit erfahren.
Die diözesane Rätschaktion wird von der Abteilung Mission-Entwicklung-Frieden, dem Bischöflichen Jugendamt und der aktion hoffnung veranstaltet. Im vergangenen Jahr wurden bei der Rätschaktion 12.860 Euro für ein Bildungsprojekt der Jesuiten gesammelt. Es ermöglicht jungen Menschen in Kriegsgebieten ein Studium über das Internet.