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Diözesansteuerausschuss genehmigt Haushalt 2014

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© Bistum Augsburg
20.03.2014

Augsburg (pba). Der Diözesansteuerausschuss hat in seiner heutigen Sitzung den Haushalt der Diözese Augsburg für das Jahr 2014 beschlossen. Das Haushaltsvolumen liegt mit 331,0 Millionen Euro um 15 Millionen Euro über dem des Vorjahres. Das geplante Plus von 2 Prozent bei den Kirchensteuereinnahmen ergibt sich aus der unverändert günstigen Konjunktur- und Arbeitsmarktsituation.

Gestiegen sind im Vergleich zum Vorjahr die Personalausgaben. Sie belaufen sich auf 199,2 Millionen Euro. „Sowohl der seelsorgliche Dienst als auch die unterstützenden Dienstleistungen der Verwaltung erfordern vermehrte Anstrengungen, um das flächendeckende Spektrum kirchlicher Aufgaben zu gewährleisten“, begründete Dr. Donaubauer die in diesem Bereich höheren Ausgaben. Das betreffe die durch die Entwicklung von Pfarreiengemeinschaften entstehenden größeren Verwaltungseinheiten, aber auch die zentralen Unterstützungssysteme, beispielsweise das „Zentrum Kindertageseinrichtungen“, das mittlerweile 44 Kitas betreue, den Buchhaltungsservice für die Pfarreien und das Beschaffungswesen. Auch für dieses Haushaltsjahr gelte: „Gut die Hälfte des Kirchensteueraufkommens kommt unmittelbar der Seelsorge in den Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften zugute.“

Ein besonderer Schwerpunkt ist in diesem Jahr der sozial-karitative Bereich. Neben den direkten Zuweisungen an den Diözesancaritasverband, die Katholische Jugendfürsorge und ähnliche Einrichtungen unterstützt die Diözese heuer in besonderer Weise die Arbeit des Sozialdienstes katholischer Männer (SKM). Für Erwerb und Instandsetzung von Wärmestuben und Unterkünften für Obdachlose stellt sie diesem Verband 1,0 Million Euro zur Verfügung. Der Neubau eines stationären Hospizes des St. Vinzenz Hospiz Augsburg e.V. erhält eine Anschubfinanzierung von 1,0 Million Euro. Eine weitere Rate von 1,0 Million Euro fließt in den Neubau eines Sozialzentrums in der Pfarrei „St. Ulrich“ in Königsbrunn. Damit greife Bischof Dr. Konrad Zdarsa konkret den Appell von Papst Franziskus auf, die Menschen „an den Rändern der Gesellschaft“ besonders im Blick zu behalten. Insgesamt werden im sozial-caritativen Bereich in diesem Jahr Haushaltsmittel in Höhe von 18,8 Millionen Euro aufgebracht.

Hohe Bedeutung hat weiterhin der kirchliche Bildungsauftrag. Der Betrieb von Kindertageseinrichtungen und Schulen bietet die Gelegenheit, Kindern und Jugendlichen in diesen Einrichtungen das christliche Menschenbild zu vermitteln. Die Deckung des kommunalen Bedarfs an Hort-, Kindergarten- und Krippenplätzen sei „ohne das Engagement unserer Pfarreien nicht vorstellbar“, so Dr. Donaubauer. Rund 31.000 Kinder werden dort betreut. Das Bistum Augsburg stellt hierfür in diesem Jahr 10,1 Millionen Euro zur Verfügung. Für das diözesane Schulwerk sind 10,5 Millionen Euro eingeplant. Sie umfassen die Betriebskosten der 38 Schulen und Einrichtungen mit mehr als 20.000 Schülerinnen und Schülern und Investitionszuschüsse für bauliche Maßnahmen. Beispiele hierfür sind die Maria-Ward-Realschule in Mindelheim, die Benedictus-Realschule Tutzing und das Rhabanus-Maurus-Gymnasium in St. Ottilien.

Die Pfarreien im Bistum Augsburg verfügen über einen umfangreichen Bestand an Kirchen, Kapellen, Pfarrhäusern, Pfarrheimen und Kitas. Dieses „Vermögen“ bringt keine materielle Rendite, sondern bedeutet letztlich eine erhebliche Baulast. Für Instandhaltung und Sanierung stellt der vorliegende Haushalt Zuschüsse in Höhe von 35 Millionen Euro bereit, die durch Eigenmittel der Pfarreien ergänzt werden.

Im Zuge der bedauerlichen Insolvenz der Verlagsgruppe Weltbild GmbH hat die Diözese Augsburg wie berichtet bereits im Februar ein Massedarlehen in Höhe von 15 Millionen Euro vorgestreckt. Es ist Bestandteil eines Betrags von 65 Millionen Euro, den die Gesellschafter und die deutschen (Erz‑)Diözesen zugunsten der Fortführung des Geschäftsbetriebs der Verlagsgruppe zugesagt haben. Der auf das Bistum entfallende Eigenanteil von 6,6 Millionen Euro stelle eine außerordentliche Belastung des Haushalts 2014 dar. Mit der freiwilligen Gewährung des Massedarlehens sei die Hoffnung verknüpft, dass wesentliche Bereiche des Unternehmens unter höchstmöglicher Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen langfristig fortgeführt werden können, so der Finanzdirektor.

„Auch in diesem Jahr ist die Finanzierung der vielfältigen Dienste und Angebote im Bistum Augsburg nur auf Basis der Kirchensteuer möglich. Für diesen Solidarbeitrag sind wir unseren Gläubigen sehr dankbar" erklärte Finanzdirektor Dr. Klaus Donaubauer bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs. Mit Blick auf die aus staatlichen und kommunalen Mitteln bezuschussten Schulen, Kindertageseinrichtungen und sozialen Dienste in kirchlicher Trägerschaft sprach der Finanzdirektor von einer „finanziellen Hebelwirkung der Kirchensteuer zum Wohl der gesamten Gesellschaft“.