Frauenseelsorge feiert 50. Jubiläum – Seelsorge für Alleinerziehende besteht seit 25 Jahren
Augsburg (pba). Mit über 130 Festgästen aus nah und fern hat die Frauenseelsorge im Bistum Augsburg heute bei einer Feierstunde im Haus St. Ulrich auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückgeblickt. Gleichzeitig konnte auch die Abteilung „Seelsorge für Alleinerziehende“ ihr 25. Jubiläum feiern.
In kurzen, begrüßenden Worten freute sich Elvira Blaha, Leiterin der Frauenseelsorge im Bistum Augsburg, über das zahlreiche Erscheinen von langjährigen Kooperationspartnern sowohl aus dem inner- als auch dem außerkirchlichen Bereich: „Wenn ich in die Runde blicke, sehe ich viele Weggefährten. Dies zeugt von der Vielfalt unserer Arbeit. Ihr alle füllt das Lebensbuch der Frauenseelsorge.“
Das Motto des Jubiläums, „Gemeinsam unterwegs“, griff Seelsorgeamtsleiter Prälat Dr. Bertram Meier in seiner Predigt beim feierlichen Gottesdienst in der Hauskapelle im Haus St. Ulrich auf: „Wir Menschen sind einander als Hüter und Hüterinnen anvertraut. Doch jede und jeder, der sich entschieden hat, für andere Menschen da zu sein, weiß auch, dass er damit an seine körperlichen und seelischen Grenzen stoßen kann.“ Aus dieser Situation heraus sei vor 50 Jahren die Fachstelle Frauenseelsorge im Bistum Augsburg ins Leben gerufen worden. Und ähnlich, so Prälat Meier, sei es gewesen, als die Diözesanleitung vor 25 Jahren gemerkt hätte, dass auch die oft prekäre Lage Alleinerziehender nach Unterstützung verlange. Christen müsse es immer darum gehen, ihr Herz und ihren Verstand in den Dienst Gottes zu stellen. Die Frauenseelsorge könne an diesem Punkt „sehr wohl eine Erfolgsbilanz vorweisen“, betonte der Seelsorgeamtsleiter. Er lobte an dieser Stelle ihren „unermüdlichen Einsatz für Anerkennung“ und ihr „hartnäckiges Dranbleiben an gesellschaftlichen Veränderungen“. Im Blick auf die Kirche machte sich der Prälat einen Wunsch von Papst Franziskus zu Eigen und sprach von einer wirksameren weiblichen Präsenz, die er sich für die Zukunft der Kirche erhoffe. Das Motto des Jubiläums umschreibe seinen Traum: „Gemeinsam unterwegs - als Schwestern und Brüder, um die Kirche gemeinsam voranzubringen, nicht die Männer- oder Frauenkirche, sondern miteinander, sich gegenseitig bereichernd“, so Prälat Dr. Bertram Meier.
Dr. Lydia Koelle von der „Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz“ in Düsseldorf hob in ihrem Grußwort die wichtige Bedeutung der Frauenseelsorge in Augsburg hervor: „Gott hat alle Menschen gekrönt, wir sind die Krone der Schöpfung.“ Viele Menschen meinten ihre Krone zu verlieren, wenn das Schicksal es nicht gut mit ihnen meint. Die Frauenseelsorge nehme sich gerade dieser Menschen an. „Jemandem ‚die Krone zu richten‘ bedeutet Pastoral und Seelsorge, es heißt Bedrängte und Leidende wieder aufzurichten“, sagte Dr. Lydia Koelle und gratulierte der Fachstelle zu ihrem jahrzehntelangen Engagement. Die Angebote der Frauenseelsorge würden einsamen Menschen neu Mut machen und die heilende Wirkung der Gemeinschaft erlebbar machen, so Koelle.
Mit Mut machenden Worten gratulierte Dr. Hildegard Gosebrink von der „Arbeitsgemeinschaft Frauenseelsorge Bayern“ der Alleinerziehendenseelsorge zu ihrem 25-jährigen Bestehen. Die Fachstelle erkenne mit ihrem Dasein und Wirken die Wirklichkeiten des Lebens. Für die Zukunft wünschte sie der Fachstelle „Mut, sich für andere Menschen stark zu machen, Aufwind und gute Verbindungen, eine Kommunikation ohne Funklöcher sowie Wurzeln, die tragen.“
Die Frauenseelsorge wurde 1967 vom damaligen Bischof Dr. Josef Stimpfle mit Rückenwind des 2. Vatikanischen Konzils gegründet. Anliegen des Fachbereichs war es, auf die sich wandelnde Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die Einrichtung macht es sich noch heute zum Ziel, Probleme und Fragen von Frauen aufzugreifen und sie in ihren jeweiligen Herausforderungen des Alltags zu unterstützen. Die Fachstelle bietet dazu zahlreiche Veranstaltungen an, die christliche Traditionen mit der religiösen Suche heutiger Frauen zu verknüpfen suchen.