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Wichtiges
Kirchenjahr

Fronleichnam: Pontifikalgottesdienst mit Bischof Konrad im Hohen Dom mit anschließender Prozession

30.05.2018

Augsburg (pba). Mit dem „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ verehrt die Kirche die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Am morgigen Donnerstag, 31. Mai, feiern deshalb katholische Christen heuer auf der ganzen Welt Fronleichnam. Im Hohen Dom zu Augsburg findet um 8 Uhr ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa, den Weihbischöfen und dem Domkapitel statt.

Musikalisch gestaltet wird es von den Chören der Augsburger Domsingknaben, die unter anderem die „Missa de Angelis“ von Wolfram Menschick (1937-2010) singen, und dem Bläserensemble der Dommusik. Die anschließende Prozession wird gemeinsam mit den Stadtpfarreien St. Georg, St. Max, St. Simpert, St. Moritz, St. Ulrich und Afra sowie den ausländischen katholischen Missionen begangen. Die Prozession beginnt nach dem Pontifikalamt um kurz nach 9 Uhr. Die Gläubigen der verschiedenen Pfarreien ziehen vom Hohen Weg über die Karolinen- und die Maximilianstraße zum Herkulesbrunnen und wieder zurück zum Dom. Die Anwohner des Prozessionsweges und die Geschäftsinhaber werden herzlich darum gebeten, ihre Häuser festlich zu schmücken. Bei ungünstiger Witterung muss die Prozession durch die Innenstadt unter Umständen entfallen. Dann wird diese im Hohen Dom oder im Fronhof durchgeführt.

Der Begriff „Fronleichnam“ leitet sich vom mittelhochdeutschen vrône lîcham, ‚des Herren Leib‘, ab. Gleich doppelt steht die Eucharistie im Mittelpunkt dieses Festes: Die liturgischen Texte des Tages beziehen sich in besonderer Weise auf das Geheimnis der Eucharistie. In der Prozession, in der die Hostie in einer Monstranz mitgetragen wird, bezeugen die Christen öffentlich ihren Glauben an Gott. Die Prozession ist zugleich ein Bild des „wandernden Volkes Gottes“ mit Christus in seiner Mitte. An vier Altären im Freien wird während der Prozession eine „Statio“ gehalten. Dabei werden die Anfänge der vier Evangelien in alle vier Himmelsrichtungen gesungen, um deutlich zu machen, dass die Frohe Botschaft der ganzen Welt gilt. Nach den Fürbitten erfolgt jeweils der sakramentale Segen.

 

Stichwort „Fronleichnam“:

- Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi im Altarsakrament wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Es geht auf eine Vision der heiliggesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurück. Sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus habe ihr dazu erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarsakraments.

- Die erste Fronleichnamsprozession in Bayern fand 1286 in Benediktbeuern statt. Mit einer Sakramentsprozession wurde das Fest erstmals 1279 in Köln begangen.

- Ihren Höhepunkt an festlicher Ausgestaltung erreichte die Fronleichnamsprozession im 15. und 16. Jahrhundert, wo in geistlichen Prozessionsspielen Themen aus der Heilsgeschichte inszeniert wurden.

- Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die Fronleichnamsprozession vielen als Demonstration ihres Glaubens gegen die nationalsozialistische Diktatur. Auch in der DDR galt die Teilnahme an einer Fronleichnamsprozession als öffentliches Bekenntnis zum Katholizismus und als Zeichen für die Ablehnung der SED-Diktatur