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Heilige Afra ist Patronin der Diözese Augsburg

Gedenktag der Heiligen Afra am 7. August

Eine Abbildung der Heiligen Afra aus Hartmann Schedels Nürnberger Weltchronik.
Eine Abbildung der Heiligen Afra aus Hartmann Schedels Nürnberger Weltchronik.
06.08.2011

Augsburg (pba). Am 7. August 2010 gedenkt die katholische Kirche der Heiligen Afra. Die Heilige wird neben den Bischöfen Ulrich und Simpert als Patronin der Diözese Augsburg verehrt. Der Gedenktag der Heiligen Afra ist im Bistum Augsburg ein Hochfest. Es gilt als historisch gesichert, dass Afra im 4. Jahrhundert in Augsburg, zu dieser Zeit noch „Augusta Vindelicum“ genannt, lebte und während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian im Jahre 304 den Märtyrertod starb.

Am Gedenktag der Heiligen Afra, am Sonntag, 7. August, hält Pfarrer Monsignore Franz Wolf um 10.30 Uhr einen Festgottesdiest in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg.

Musikalisch umrahmt der Basilikachor die Heilige Messe mit der „Missa puerorum“ von Joseph Rheinberger.

Von dem italienischen Dichter Venantius Fortunatus (geboren um 536) ist überliefert, dass Christen über dem Grab Afras in Augsburg eine kleine Kapelle auf dem Gelände der heutigen Basilika St. Ulrich und Afra errichteten. Ende des 8. Jahrhunderts ließ der Augsburger Bischof Simpert (gestorben 807) eine größere Basilika bauen und die Gebeine Afras in das neue Gotteshaus überführen. So weckte er erneut das Interesse der Gläubigen an Leben und Martyrium der Afra. Ein unbekannter Verfasser schrieb in der Folge die Bekehrungs- und Leidensgeschichte Afras nieder. Diese Schrift gründete auf dem Stichwort „Veneria“, welches in dem Märtyrerverzeichnis „Martyrologium Hieronymianum“ aus dem Jahr 500 als Name einer unbekannten Märtyrerin unter dem 7. August neben Afra von Augsburg steht. „Veneria“ war damals aber nicht nur ein Frauenname, sondern auch eine Berufsbezeichnung und bedeutete „Venusdienerin“ oder Dirne.

Die Afralegende erzählt Folgendes: Afra war eine Dirne, die von ihrer aus Zypern stammenden Mutter, Königin Hilaria, in Augsburg in den Venusdienst eingeweiht worden war. Im Jahre 304 während der Christenverfolgung durch Diokletian, klopfte Bischof Narcissus von Gerona an die Tür des Hauses der Afra. Diese bereitete ihm ein Essen. Als sie Bischof Narcissus beim andächtigen Gebet beobachtete, wurde sie bekehrt und ließ sich schließlich zusammen mit ihrer Mutter von ihm taufen. Später wurde sie vor den römischen Richter Gaius gerufen und sollte den Göttern ein Opfer bringen. Afra antworte: „Mein Leib, der gesündigt hat, mag verschiedene Qualen erdulden, meine Seele jedoch werde ich nicht mit Opfern für die Dämonen beflecken.“ Daraufhin verurteilte sie der Richter zum Tode und ließ sie auf einer Insel im Lech an einen Pfahl binden und verbrennen.

Im Jahr 1064 fand man in der Kirche St. Afra in Augsburg einen römischen Sarkophag mit den Gebeinen einer weiblichen Leiche, die Brandspuren aufwiesen. Die Gebeine wurden Afra zugesprochen. 1804 öffnete man den Sarg nochmals und die Gebeine wurden erhoben. Heute ist der Sarkophag mit den Reliquien der Heiligen Afra in der Krypta der Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra beherbergt.