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Seelsorge

"Hingehen, Da sein, Aushalten": Sechs neue Mitarbeiterinnen der Notfallseelsorge ausgesendet

12.12.2017

Sechs neue Mitarbeiterinnen der Notfallseelsorger sind am vergangenen Samstag von Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier, Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamts, in der Pfarrkirche Maria unterm Kreuz in Königsbrunn für ihren Dienst gesegnet worden. Diakon Dr. Edgar Krumpen, der Leiter der Notfallseelsorge im Bistum Augsburg, betonte bei der Aussendungsfeier, dass nur durch das solide Fundament des Glaubens und der Verwurzelung im auferstandenen Herrn Jesus Christus die vielen Belastungen der Notfallseelsorger auszuhalten seien. "Legen wir Christus vertrauensvoll das Leid der uns anvertrauten Menschen in die Hand", so Dr. Krumpen.

In seiner Predigt nahm Prälat Meier die Empfänger der Hilfe ebenso in den Blick wie die Ausgesandten: "Wo die am Rande sind, da ist die Mitte." Deshalb gingen die Notfallseelsorger an die existienziellen Ränder, die das Leben vieler Menschen ausmachen. "Ich wünsche den neuen Notfallseelsorgerinnen, dass sie den Dreischritt beherzigen: hingehen, da sein, aushalten", so der Seelsorgeamtsleiter. Die Notfallseelsorge sei nicht nur eine soziale Aufgabe, sie sei pastorales Handeln, für das es eine besondere Kompetenz braucht: "Einfühlungsvermögen, Empathie und vor allem Gottvertrauen". Im Menschen in Krisensituationen begegneten unsere Notfallseelsorger keinem geringeren als Jesus Christus selbst. "Denn was sie einem notleidenden Menschen tun, das tun sie für Jesus Christus höchstpersönlich. Mögen sich unsere Notfallseelsorger in ihrem wichtigen Tun gehalten und getragen wissen von gut funktionierenden Teams und besonders von Gott, der sie niemals fallen lässt."

Mehr als 1200 Einsätze haben die 185 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger im Bistum Augsburg seit der letzten Aussendungsfeier im vergangenen Jahr übernommen. Der Schwerpunkt der Einsätze lag laut Dr. Krumpen dabei auf häuslichen Einsätzen, aber immer wieder sei die Notfallseelsorge auch in touristischen Gebieten, auf der Straße oder in Vereinsheimen und Sportanlagen im Einsatz gewesen. "Nach plötzlichen Todesfällen durch Suizid, Herzinfarkt oder Verkehrsunfall haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Angehörigen, Freunden oder auch Zeugen beigestanden, mit ihnen gebetet, sie stabilisiert und ein System der bleibenden Aufmerksamkeit geschaffen, dass hilfreiche Bezugspersonen umfasst." Dazu gehörten Menschen und Angebote, die auf Dauer die Familie begleiten, wie die Seelsorge vor Ort, kirchliche Beratungsangebote, die Ehe-, Familien- und Lebensberatung oder auch die Kontaktstelle Trauerbegleitung des Bistums.

Besonderen Einsatz verlangten dabei Situationen, in denen Kinder betroffen waren, so der Leiter der Notfallseelsorge. Zudem habe es mehrere Suizide in der Öffentlichkeit gegeben, wodurch eine Vielzahl von Menschen zu betreuen waren. "Immer wieder bedanken sich die betreuten Menschen bei der Notfallseelsorge. Das Notfallseelsorge-Angebot der Kirche überrascht, denn oft erwarten die Menschen von der Kirche keine Hilfe mehr, die morgens um 2Uhr 30 wirksam wird."

Nähere Informationen über die Arbeit der Notfallseelsorge und die Möglichkeit der Mitarbeit erhalten Sie auf den Seiten der Notfallseelsorge.

 

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