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„Ich bin entsetzt“ - Bischof Konrad besuchte Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Augsburg

Das Entsetzen über die Zustände in der Calmbergstraße ist dem Gesicht des Bischofs abzulesen. Beim Rundgang durch die Gemeinschaftsunterkunft wird er begleitet von Susanne Thoma vom Ehrenamtlichen-Projekt "Voll dabei", Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg und dem Flüchtlingsbeauftragten der Diözese, Diakon Ralf Eger (r.). (Foto: Caritas/Bernhard Gattner)
Das Entsetzen über die Zustände in der Calmbergstraße ist dem Gesicht des Bischofs abzulesen. Beim Rundgang durch die Gemeinschaftsunterkunft wird er begleitet von Susanne Thoma vom Ehrenamtlichen-Projekt "Voll dabei", Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg und dem Flüchtlingsbeauftragten der Diözese, Diakon Ralf Eger (r.). (Foto: Caritas/Bernhard Gattner), © Caritas/Bernhard Gattner
30.10.2015

Augsburg (pca). Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge in der Augsburger Calmbergstraße besucht und sich aus erster Hand informiert. Sein Urteil danach: „Ich bin einigermaßen entsetzt, solche Zustände wie hier vorzufinden.“ Da blättert nicht nur die Farbe von der Decke, Toiletten sind nicht nutzbar, Modergeruch herrscht vor, die Wände sind verdreckt, die Heizungen völlig überaltert, der Zustand der Fenster ist schlecht. Bischof Konrad wünscht sich deshalb, dass die Verantwortlichen in der Einrichtung dort öfters vorbeischauen und sich um die Beseitigung dieser Zustände kümmern.

Seine volle Anerkennung hingegen sprach er für das Projekt „Voll dabei“ aus, das das Ehepaar Susanne und Holger Thoma ihm vorstellten. Im Rahmen des Projektes werden nicht nur viele der mehr als 100 männlichen Bewohner aus insgesamt 20 Nationen begleitet. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Fahrradwerkstatt wieder hergerichtet und eine gespendete Küchenzeile eingebaut. Gemeinsam mit Anwohnern wollen sie nun die Gänge verschönern und so eine bessere, menschenfreundlichere Atmosphäre schaffen. „Wir sind der Caritas so dankbar, dass sie uns Ehrenamtliche dabei begleitet, uns eine Andockstelle für unser ehrenamtliches Engagement bietet“, sagte Holger Thoma zum Bischof. „Ansonsten kämen wir hier gar nicht herein.“

Holger Thoma, Leiter des Projektes "Voll dabei" (Mitte), erläutert Bischof Dr. Konrad Zdarsa und dem diözesanen Flüchtlingsbeauftragten, Diakon Ralf Eger, das Projekt, unter anderem was alles in der Fahrradwerkstatt geleistet wird. (Foto: Caritas/Bernhard Gattner)

Bischof Konrad gab den Behörden wie auch den Ehrenamtlichen einen Wunsch mit auf den Weg. „Wir müssen nicht immer alles neu kaufen. Aber es wird bei uns bis hin zu Heizkörpern so viel weggeworfen, was man hier gut brauchen könnte. Es braucht deshalb mehr Fantasie bei der Lösung dieser Fragen. Da könnten heute so manche vom Organisationstalent lernen, das wir vor der Wende im Osten haben mussten, um an die Dinge heranzukommen, die ansonsten nicht zu bekommen waren.“ Wichtig für ihn ist allerdings, dass die Behörden dem bürgerschaftlichen Engagement hier keine sperrigen Auflagen machen.