Jugendmissionswoche in Dillingen – Junge Erwachsene geben Zeugnis von ihrem Glauben

Über 35 junge Erwachsene des bundesweiten Projekts „misiones – Glauben leben“ waren letzte Woche in der Pfarreiengemeinschaft Dillingen zu Gast. Eine Woche lang haben sie an Haustüren geklingelt, mit Menschen gesprochen, ihren Glauben weitergegeben. Initiator dieser außergewöhnlichen „Jugendmissionswoche“ war der Dillinger Kaplan Tobias Wolf. Von einer Bekannten hatte Wolf von dem Projekt erfahren und dachte sofort, dass es gut in die Pfarreiengemeinschaft Dillingen passen würde. „Hier gibt es viele engagierte Jugendliche. Für diese was zu machen, war mir wichtig. Ich wollte ihnen dadurch zeigen, dass Kirche was Gutes ist, nichts verstaubtes“, schildert der Kaplan.
Das Projekt, das ursprünglich aus Südamerika stammt, gibt es seit fünf Jahren auch in Deutschland. Vor allem Jugendliche aus der Schönstattbewegung machen mit. Die offene Gruppe, zu der auch zwei Priester und drei Schwestern zählen, verbringt seitdem einmal im Jahr eine Woche lang in einer Gemeinde in Deutschland. Sie möchte dort ihre Begeisterung für den Glauben zeigen und weitergeben. „Es geht uns darum, eine junge lebendige Kirche zu sein. Wir gehen raus zu den Menschen, begegnen ihnen im Alltag, zeigen ihnen, dass Kirche auch zu den Menschen geht, wir möchten etwas in Bewegung setzen“, erklärt Tobias Büddel, 26 Jahre alt, Student aus Fulda.
Neben Jugendgottesdiensten, Abenden der Begegnung, Abendlob-Feiern und Schulgottesdiensten bilden vor allem die Hausbesuche das Herzstück der Missionswoche. „Wir klingen an jeder Tür, reden mit den Menschen, hören ihnen zu, schauen einfach, was passiert“, schildert Studentin Laura Reichertz (21 Jahre) das Vorgehen. Die Reaktionen der Menschen seien dabei ganz unterschiedlich: Viele seien zuerst überrascht, würden sich dann aber öffnen, viele erzählen auch über ihre Sorgen und Probleme. Das sei ganz schön bewegend. Und Ablehnung würden sie natürlich auch erleben, das gehöre eben auch dazu, erzählt sie weiter.
Die Jugendlichen aus der Pfarrei Dillingen selbst mischen bei der Jugendmissionswoche ebenfalls kräftig mit. „Unsere Jugendlichen sind schon seit über einem halben Jahr dabei, die Aktionswoche vorzubereiten. Wichtig ist uns, dass wir den Jugendlichen dabei nichts überstülpen“, sagt Kaplan Tobias Wolf. Ziel sei es, die Impulse, die durch diese Woche gesetzt wurden, auch später in das normale Gemeindeleben zu übertragen. „Der Jugendgottesdienst, der zum Beispiel in dieser Woche zum ersten Mal wieder gefeiert wurde, soll in Zukunft regelmäßig stattfinden“, so Wolf weiter.
Weihbischof Florian Wörner, der zur Feier des Abendlobs und zum Abend der Begegnung nach Dillingen gekommen war, zeigt sich begeistert von der Jugendmissionswoche und dem Engagement der Jugendlichen: „Ich freue mich sehr, dass hier über 30 Leute eine Woche lang missionarischen Einsatz zeigen. Das ist eine sehr symphatische Form, Glauben zu bezeugen und andere mitzunehmen.“ Dieses Projekt müsse Schule machen, findet er.