Kinder aus dem St. Josefsheim sprachen liebevoll über den Stadtpfarrer
Augsburg (pba). Bischof Mixa erhält in der Debatte um die gegen ihn erhobenen Prügelvorwürfe jetzt auch Unterstützung aus der Mitte des Augsburger Diözesanrates der Katholiken. Nachdem bereits der Vorsitzende des Diözesanrates, Helmut Mangold, die Klarstellung des Bischofs vom Freitag begrüßt hatte, mit der dieser auf Nachfrage von Medien zwar „die eine oder andere Watschn eingeräumt“, den Vorwurf der Prügel und schwerer Züchtigungen aber erneut entschieden zurückgewiesen hatte, meldet sich jetzt ein Mitglied der Katholischen Laienvertretung im Bistum Augsburg zu Wort, das persönlichen Kontakt mit Kindern aus dem Kinderheim St. Josef in Schrobenhausen hatte.
Nicole Seibold (37, verheiratet, Mutter von vier Kindern) schreibt in einem offenen Brief über Bischof Mixa und seinen Umgang mit Kindern und Jugendlichen: „Ich kenne Bischof Mixa seit 30 Jahren, war in der Jugendarbeit sehr aktiv und habe einige Jugendfahrten mit ihm unternommen. Er war für mich neben meinen Eltern mein größtes Glaubensvorbild und ist es bis heute noch. Ich habe ihn während seiner Zeit in Schrobenhausen als Lehrer in Grundschule und Gymnasium und als Stadtpfarrer und Leiter der Mädchengruppe „Neuer Weg“ auf vielerlei Weise erlebt. Mit herzlicher Fürsorge, großer Wertschätzung und Respekt ist er mir und den anderen Jugendlichen stets begegnet. Für mich war diese Zeit im positivsten Sinn prägend für mein Leben. Ich habe ihn immer als einen Seelsorger erfahren, dem Kinder und Jugendliche ein großes Anliegen waren, der mit viel Verständnis und Klarheit versucht hat, uns Orientierung und Halt im Glauben zu geben, was ihm auch gelungen ist und wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin.“
Die Anschuldigungen gegen den Bischof und ehemaligen Stadtpfarrer „passen nicht in das Bild, das ich in all diesen Jahren von ihm erhalten habe“, sagt die Mutter von vier Kindern. Und: „Wir hatten in den 80er Jahren aus dem Kinderheim St. Josef in meiner Familie oft Kinder zu Besuch, die sehr liebevoll und wertschätzend von unserem damaligen Stadtpfarrer gesprochen haben. Ich habe weder von irgendwelchen Tätlichkeiten des Bischofs im Kinderheim gehört noch habe ich derartiges erlebt.“
Die engagierte Laienkatholikin betont: „Mit Erschrecken habe ich diese Hetzjagd der vergangenen Wochen verfolgt und hoffe und bete, dass unser Bischof dem Druck, der auf ihm lastet, standhalten kann und sein Amt als Bischof von Augsburg weiter ausüben wird. Parallelen zur evangelischen Bischöfin Käßmann zu ziehen, erachte ich als völlig fehl am Platz.“