Kirchenmusikalisches Festjahr anlässlich des 250. Todestages von Meinrad Spiess OSB

Augsburg (pba). Anlässlich des 250. Todestages des Allgäuer Komponisten Meinrad Spiess OSB veranstaltet die Kaufbeurer Stadtpfarrei St. Martin in Kooperation mit der Schwabenakademie Irsee und der Kirchenmusik von Ottobeuren ein kirchenmusikalisches Festjahr. In diesem Festjahr werden fast alle kirchenmusikalischen Werke des Komponisten aufgeführt. Einige davon erklingen zum allerersten Mal. Der Referent für Kirche und Kultur im Bistum Augsburg, Weihbischof Josef Grünwald, freut sich über das kirchenmusikalische Engagement: „Neben einer internationalen musikhistorischen Tagung im Kloster Irsee haben es sich die Chöre und Musiker der Region Kaufbeuren-Ostallgäu zur Aufgabe gemacht, möglichst alle zugänglichen Kompositionen des Benediktinerpaters im Jahr 2011 aufzuführen.“
Ein besonderer Höhepunkt des Festjahres wird die Aufführung der Missa S. Candidi – Militis et Martyris (Op. 4/3) am Todestag von Meinrad Spiess OSB, am 12. Juni, sein. Um 10 Uhr feiert der Augsburger Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger in der Klosterkirche Irsee einen Pontifikalgottesdienst, bei dem diese Messe zum ersten Mal dargeboten wird.
Ein großes Meinrad-Spiess-Symposium wird ebenfalls anlässlich des 250. Todestages des Komponisten von der Schwabenakademie Irsee zusammen mit „Klostermusik in Schwaben e.V.“ vom 10. bis 12. Juni 2011 veranstaltet.
Informationen zu Meinrad Spiess OSB:
Matthäus Spiess, wie sein Geburtsname lautete, ist 1683 im schwäbischen Honsolgen geboren. Nach seiner Schulzeit als Sängerknabe im Kloster Irsee und im Kloster Ottobeuren trat er 1701 in den Konvent der Benediktiner in Irsee ein. Dort erhielt er den Ordensnamen Meinrad.
In den Jahren 1709 bis 1712 hielt sich Spiess als Kompositionsschüler des Hofkapellmeisters Guiseppe Antonio Bernabei in München auf. Als er 1713 nach Irsee zurückkehrte, übernahm er die Funktion des Chordirektors, die er bist etwa 1750 behielt. Die Bandbreite seines Wirkens kann heute nur schemenhaft erkannt werden. Nach eigenen Aussagen strebte Spiess in seinen Werken eine Synthese aus dem strengen kontrapunktischen Satz seines Lehrers Bernabei und der modernen Schreibart an. Er gehört der letzten Komponistengeneration an, die vor dem Aufkommen der Orchestermusik kleinbesetzte barocke Instrumentalwerke schuf.
(aus: Josef Focht, in: Bayerisches Musikerlexikon online)
Informationen über weitere Gottesdienste und Veranstaltungen anlässlich des Festjahres 2011 gibt es bei der
Abteilung Kirchenmusik der Pfarrei St. Martin Kaufbeuren, Pfarrgasse 18, 87600 Kaufbeuren, Tel.: 08341 / 9523-11