Kolping Diözesanverband Augsburg feiert 200. Geburtstag Adolph Kolpings

Das Kolpingwerk Deutschland feiert in diesen Tagen den 200. Geburtstag seines Verbandsgründers. Gestern hat der Diözesanverband Augsburg den Geburtstag des Priesters, Sozialreformers und katholischen Publizisten Adolph Kolping in würdevollem Rahmen gefeiert: Einem Empfang im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses ging ein feierlicher Pontifikalgottesdienst mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger in der Moritzkirche voraus.
„Mit Adolph Kolping sind wir dankbar für einen Menschen, der uns ein ungeheures Licht hinterlassen hat“, betonte Weihbischof Losinger in seiner Predigt. Er führte drei Punkte aus, die ins Zentrum von Kolpings Ideen weisen: Mit der Bildung von Kolpinghäusern habe Kolping einer Vielzahl an entwurzelten und heimatlosen Menschen ein Dach über dem Kopf gegeben, er habe die Familie als essentielle Grundlage unseres Lebens erkannt und der Bildung einen wichtigen Stellenwert zugemessen – eine Idee, die sich bis heute in den Kolping-Bildungswerken fortsetze, so Losinger.
Der anschließende Empfang und die Podiumsdiskussion im Goldenen Saal standen unter dem Thema „Kolping eine Geschichte mit Zukunft“ – gleichzeitig Motto des Kolpingjahrs, das im Januar 2013 vom Verband bundesweit ausgerufen wurde.
Als besonderen Gast im Saal begrüßte Sonja Tomaschek, Diözesanvorsitzende des Diözesanverbandes Augsburg, Oberbürgermeister und Kolpingsohn Dr. Kurt Gribl.
„Kolping ist eine Einrichtung, die bei den Menschen ist und eine Institution, die sehr viel Positives bewirkt“, lobte Gribl das vielfältige Wirken des Verbandes. Dieses sei vor Ort, aber auch weit über Augsburg hinaus spürbar, betonte der Bürgermeister.
Der Podiums-Talk war mit Vertretern aus Verband, Kirche und Politik prominent besetzt: Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Stephan Stracke (MdB) und Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings, äußerten sich unter anderen. Die Rolle von Kirche und Verband, sowie Arbeit, Politik und Gesellschaft hinsichtlich ihrer Entwicklung aus der Geschichte und ihrer heutigen Stellung, Funktion und Wirkmächtigkeit wurden diskutiert.
Impulse zur Diskussion gab Dr. Martina Steber, Historikerin am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin: Wie könne die Kolpingidee in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch wirken - einer Gesellschaft, in der sich der einzelne nicht mehr binden könne oder möge, in der Flexibiliät gefordert sei, in der Kolping nur eine unter vielen Freizeitmöglichkeiten sei, fragte Steber. Diese Situation bewertete Weihbischof Losinger als besondere Chance für den Kolpingverband: „Kolping hat erkannt, dass die Stabilisierung von Familie und Bildung jungen Menschen Halt und Zukunft gibt.“ Das könnte in einer Zeit wie heute als besondere Chance genutzt werden, sagte er. Die Diskussion wurde moderiert von Katharina Kraus, Autorin und redaktionelle Mitarbeiterin beim Bayerischen Fernsehen.