Missionaretreffen im Rahmen der Ulrichswoche 2012

Augsburg (pba). Zu einem Missionare-Treffen hatte die Abteilung Mission-Entwicklung-Frieden im Rahmen der Ulrichswoche eingeladen. Drei Missionare und eine Missionarin aus Südafrika und aus den USA sind der Einladung gefolgt.
Nach dem feierlichen Festgottesdienst am Grab des Heiligen Ulrich fand eine Austauschrunde im Haus St. Ulrich mit den vier Gästen statt. Mit dabei waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Mission und deren Leiter Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier.
Pfarrer Hubert Mößmer arbeitet seit 1995 als „Fidei Donum“-Priester in Kenia. Er ist somit Diözesanpriester und für seinen Dienst in Afrika von der Diözese freigestellt worden.
Von insgesamt 30 Priestern in der Diözese Marsabit arbeiten erst sechs einheimische afrikanische Priester in der Diözese. Zusammen mit Anton Mahl betreut Hubert Mößmer eine Pfarrei ganz im Norden Kenias im Stammesgebiet der Gabras. Dort sind 10 % der etwa 50.000 Bewohner Christen, 5 % Moslems, der Rest gehört traditionellen Religionen an. Das Land blickt derzeit gespannt auf den Zeitpunkt der nächsten Wahlen im Lande. Durch den starken Einfluss fundamentalistischer Moslems aus Pakistan kommt es in jüngster Zeit immer wieder zu Konflikten zwischen Christen und Moslems, die zuvor friedlich in einem Volk zusammen gelebt hatten.
Zusammen mit Pfarrer Hubert Mößmer kam Father John Mawiri aus Uganda zum Missionaretreffen nach Augsburg. In der Diözese ist Father John Mawiri kein Unbekannter, da er seit vielen Jahren zur Ferienaushilfe nach Lützelburg kommt. Bis vor kurzem war er Professor für Dogmatik an der katholischen Universität von Nairobi/Kenia.
Aus Südafrika war Schwester Justina Schilling OP, eine Dominikanerin aus Schlehdorf, angereist. Seit 1965 arbeitet sie in Johannesburg in einer Behinderteneinrichtung für geistig behinderte Frauen. 60 Erwachsene leben dort in einem kirchlichen Heim, 50 arbeiten in einer angeschlossenen Behindertenwerkstatt. Schwester Justinas Zuständigkeit ist die Weberei.
Ebenfalls aus Südafrika kam Pater Gerhard Lagleder OSB aus St. Ottilien. 1987 nach Südafrika ausgesendet, ist er seit 1990 in Mandeni tätig, das 100 km nördlich von Durban am Indischen Ozean liegt. Mandeni hat 250 000 Einwohner, davon leben 240 000 in Armenvierteln, den sogenannten „townships“. Mit 5,6 Mio. HIV-Positiven hat Südafrika die höchste AIDS-Rate der Welt. Darunter sind 1,9 Mio. AIDS-Waisen. In dieser Situation hat Pater Gerhard 1992 die südafrikanischen Malteser gegründet, die sich in einer großen Einrichtung vornehmlich um die Arbeit mit AIDS-Infizierten kümmern. Ein ambulantes und ein stationäres Hospiz gibt es dort seit 1996. 2006 wurde ein Kinderheim, hauptsächlich für AIDS-Waisen gegründet.
Aus einem ganz anderen Umfeld, nämlich aus dem Mittelwesten der USA, kam Pater Thomas Leitner OSB aus Münsterschwarzach. Nach 6 Jahren in Tanzania ging er 1996 nach Nebraska, um dort ein Exerzitienhaus des Ordens zu leiten. Daneben ist er Novizenmeister für den Orden. In diesem leben derzeit neun Mönche, fünf davon aus den USA und vier aus Deutschland. Neben der geistlichen Begleitung für Christen aus dem ganzen Land bieten die Benediktiner für die mehr als 61 % der spanisch sprechenden Einwohner der Stadt Schuyler eine Rechtsberatung an.