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Wichtiges
Ökumenische Vesperkirche

Miteinander Mahl halten und sich begegnen

03.03.2024

Gemeinsam Essen, Hilfe finden, Kultur erleben: Bei der ersten ökumenischen Vesperkirche in Bayern, in der Kirche St. Paul in Augsburg-Pfersee, steht dies ab sofort zwei Wochen lang (3.-17. März) täglich auf dem Programm. An diesem Sonntag wurde das Begegnungsprojekt, das sich unter dem Motto „Alle an einem Tisch“ ausdrücklich an alle Menschen wendet, von Bischof Dr. Bertram Meier und Landesbischof Christian Kopp mit einem Gottesdienst eröffnet. Auch die Schirmherrin, Oberbürgermeisterin Eva Weber, feierte mit.  

„Sie alle, die Sie sich für dieses Projekt der Menschenfreundlichkeit zur Verfügung stellen, leben uns in der Stadtgesellschaft vor, was wir dringend brauchen, damit soziales Miteinander gelingen kann. Jede und Jeder leistet nach seinen Kräften ihren und seinen Beitrag zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens und zur Überbrückung der Gräben, die leider immer wieder neu zwischen den gesellschaftlichen Gruppierungen aufreißen“, wandte sich Bischof Bertram in seinem Grußwort an die zahlreichen Festgäste und Engagierten des Projekts.

Bischof Ulrich habe sich genau das zum Herzensanliegen gemacht, was hier geschehe, nahm er auf das derzeitige Jubiläumsjahr zu Ehren des Bistums- und Stadtpatron Bezug: „Er wusste sich als Mönch, Priester, und Bischof besonders in der Verantwortung gegenüber dem Evangelium. In seiner Vita lesen wir viele Beispiele der Gastfreundschaft, die er allen Menschen unterschiedslos zu teil werden ließ.“ Die Vesperkirche biete in den kommenden zwei Wochen einen Rastplatz für Leib und Seele, richtete er seinen Dank an die vielen Ehrenamtlichen, die sich von katholischer wie evangelischer Seite beim Projekt engagierten: „Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie bei Ihrem Einsatz das kleine, aber so wirkungsvolle Alltagswunder erleben, dass gewährte Hilfe beide Seiten beschenkt, denjenigen, dem geholfen wird, ebenso wie den, der hilft.“

Die Vesperkirche wurde in einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst von Bischof Dr. Bertram Meier (Mitte), Landesbischof Christian Kopp (links) und Dekan Frank Kreiselmeier (rechts) eröffnet.
Die Vesperkirche wurde in einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst von Bischof Dr. Bertram Meier (Mitte), Landesbischof Christian Kopp (links) und Dekan Frank Kreiselmeier (rechts) eröffnet.

Auch Landesbischof Christian Kopp richtete in seiner Predigt einen herzlichen Dank an alle, die das Projekt vorbereitet hatten und in den kommenden zwei Wochen voller Energie umsetzen: Bischof Bertram und ich sind heute Zeugen eines kleinen schwäbischen Wunders. Ihr habt es geschafft, die erste bayerische Vesperkirche auf die Beine zu stellen. Wir gratulieren von Herzen.“

Als wichtigen Beitrag für das Zusammenleben der Stadt würdigte Oberbürgermeisterin Eva Weber das ökumenische Projekt: „Menschen an einen Tisch zu bringen, um Essen zu teilen, ist das beste Mittel um auch den Frieden zu teilen. Mein Dank gilt allen, die hier ehrenamtlich tätig sind“, so Weber. Das Motto der Aktion wurde auch im Gottesdienst und seiner Gestaltung sichtbar: So vertonte der Gebärdenchor Augsburg die Gesangstexte stimmungsvoll vor dem Altar. Zudem wurde die Feier in Gebärdensprache übersetzt.

Wer die Kirche ab Sonntag betritt, wird ein ungewöhnliches Bild vorfinden: Denn alle Kirchenbänke wurden entfernt und durch Tische und Stühle ersetzt. „Sowohl die Essensausgabe, als auch die gemeinsamen Mahlzeiten finden im Kirchenraum statt. Für rund 200 Menschen haben wir Platz“, betont Pfarrerin Marianne Werr von der Kirchengemeinde St. Paul in Pfersee. Gemeinsam mit über 160 Ehrenamtlichen ist sie für die Organisation der Vesperkirche zuständig. „Die Aktion soll keine Armenspeisung sein, sondern will alle Menschen zusammenbringen. Gerade in der aktuellen Zeit, in der die Gesellschaft gespalten ist, ist dies wichtiger denn je“, findet Werr.

Angeboten wird ab der Mittagszeit nicht nur ein warmes Mittagessen für einen Euro, sondern auch Kaffee und Kuchen sowie ein kostenfreies kulturelles Rahmenprogramm. Ein geistlicher Impuls wird das Essen begleiten, darüber hinaus gibt es Lesungen, Ausstellungen und Konzerte. Hilfsangebote werden bei dem Projekt ebenfalls großgeschrieben. So gibt es die Möglichkeit, einen kostenfreien Haarschnitt zu erhalten, außerdem werden Haushaltsartikel und Kleider aus zweiter Hand verkauft und eine soziale und medizinische Beratung angeboten. Die Vesperkirche findet in den kommenden zwei Wochen täglich statt und öffnet ihre Türen jeweils von 11 bis 14.45 Uhr. Weitere Infos und das genaue Programm gibt es auf den Seiten der "Ökumenischen Vesperkirche".

 

Hintergrund:

Die Idee eine Vesperkirche abzuhalten, entstand vor rund 30 Jahren in Stuttgart und hat sich seither in vielen Städten etabliert. Innerhalb Bayerns wird die Augsburger Vesperkirche die Erste in ökumenischer Zusammenarbeit veranstaltete sein. Sie wird getragen vom Evangelischen-Lutherischen Dekanat, der Diakonie Augsburg sowie dem Bistum Augsburg und steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Eva Weber. Zahlreiche Ehrenamtliche tragen zum erfolgreichen Gelingen bei.  

 

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