Menü
Wichtiges
Seelsorge in Krisensituationen

Notfallseelsorge legt Jahresbericht für 2019/20 vor

24.08.2021

Augsburg (pba). Zweieinhalbtausend Einsätze, mehr als siebentausend Einsatzstunden und knapp 90.000 gefahrene Kilometer: Die Notfallseelsorge im Bistum Augsburg kann in ihrem Bericht für die zwei vergangenen Jahre eine beeindruckende Bilanz vorlegen. Rund zehntausend Menschen wurde während einer Krisensituation durch ihre Arbeit geholfen.

Niemand wisse so gut wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge, wie wichtig der gegenseitige Halt für Menschen gerade in Krisensituationen sei, schreibt Bischof Dr. Bertram Meier in einem Grußwort zum Jahresbericht: „Wir brauchen einander, um aneinander Mensch werden zu können. Diesen Hebammendienst tun Sie nicht selten in Extremsituationen und in der Begleitung ‚danach‘.“ Diözesanreferent Diakon Martin Lindner schreibt in seinem Vorwort von der großen Herausforderung, die die Corona-Pandemie gerade in den Anfangsmomenten für die Arbeit der Notfallseelsorge dargestellt habe. Besonders dankte er den Menschen in ihrem Dienst: „Sie geben der Kirche vor Ort ein Gesicht – dann wenn es am wichtigsten ist: In der Not!“

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Bericht heuer erstmals über einen Zeitraum von zwei Jahren zusammengestellt. In den Jahren 2019 und 2020 wurden die über 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge demnach zu 2.516 Einsätzen gerufen, die bei einer mittleren Einsatzdauer von knapp drei Stunden insgesamt 7.435 Stunden an seelsorglicher Betreuung und Begleitung in Anspruch nahmen. Dabei kooperierte die Notfallseelsorge mit verschiedensten Blaulichtorganisationen in 14 Notfallseelsorgesystemen, die nahezu das gesamte Bistumsgebiet abdecken. Im Frühjahr und Sommer 2020 musste in einigen Regionen die Notfallseelsorge temporär auf telefonische Betreuung ausweichen, da in den ersten Wochen der Corona-Pandemie noch zu wenig Schutzausrüstung vorhanden war.

Die Art der Einsätze, zu denen die Seelsorgerinnen und Seelsorger gerufen wurden, blieb dabei vielfältig. Den größten Anteil nahmen häusliche Todesfälle und andere im heimischen Bereich stattfindende Betreuungsfälle ein. Verkehrsunfälle, Reanimationen, Suizide bzw. Suizidversuche und das Überbringen von Todesnachrichten waren weitere häufige Einsatzgründe. 9.524 Betroffene und Zeugen nahmen dabei die Hilfe der Notfallseelsorge in Anspruch; dazu kamen 330 betreute Einsatzkräfte sowie 872 Fälle der Abschiednahme. Insgesamt wurden fast 90.000 Kilometer im Dienst der Notfallseelsorge zurückgelegt, wobei glücklicherweise keine einsatzbezogenen Verletzungen oder Unfälle verzeichnet wurden.

Die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg ist erreichbar über Tel. 08231 / 965 124 oder per Mail unter notfallseelsorge@bistum-augsburg.de. Weitere Informationen und den aktuellen Jahresbericht zum Herunterladen gibt es im Internet unter: www.notfallseelsorge-augsburg.de.

Für alle Interessierten, die gerne selbst als Notfallseelsorger/in arbeiten möchten, gibt es die Möglichkeit, einen Ausbildungskurs zur Grundqualifizierung zu absolvieren. Der Kurs wird jährlich angeboten und findet in Zusammenarbeit mit verschiedenen Blaulichtorganisationen statt. Bis 22. Oktober kann man sich noch für den nächsten Ausbildungskurs anmelden, der im Dezember beginnt.