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Ökumenischer Gottesdienst zur Woche für die Einheit der Christen – Regionalbischof Grabow: Gemeinsames Christuszeugnis als Weg, der zusammenführt

Regionalbischof Grabow während der Predigt: Es geht um das Ganze.
Regionalbischof Grabow während der Predigt: Es geht um das Ganze. , © pba/Nicolas Schnall
17.01.2014

Augsburg (pba). Der evangelisch-lutherische Regionalbischof für den Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, Michael Grabow, hat es als Aufgabe aller christlichen Kirchen bezeichnet, die in Christus bereits bestehende Einheit sichtbar zu machen. „Deshalb ist das gemeinsame Christuszeugnis auch der Weg, der uns weiter zusammenführt“, sagte der Regionalbischof heute Abend während des ökumenischen Gottesdienstes im Augsburger Dom. Diese Feier, der Bischof Dr. Konrad Zdarsa vorstand, bildete den Auftakt zur weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen.

In seiner Predigt unter dem Leitwort „Ist denn Christus zerteilt? (1 Kor 1,13)“ betonte Regionalbischof Grabow, dass Ökumene mehr sei als das Miteinander von evangelisch und katholisch. „Es geht um nichts weniger als das Ganze.“ Es gehe um Kirche als Leib Christi, immer begleitet von dem Wissen, dass ökumenische Verbundenheit sowohl von Freud als auch von Leid geprägt sei.

Der Regionalbischof erinnerte dabei an die vielen Gaben, mit denen sich die Kirchen in den vergangenen Jahrzehnten gegenseitig beschenkt und bereichert haben: er nannte die Wiederentdeckung der Bedeutung von Symbolen auf evangelischer Seite, die vertiefte Wertschätzung der Bibel und das Gemeindelied auf katholischer.

Für ihn sei es erstaunlich, wie viel an gemeinsamem ökumenischem Leben heute nicht nur möglich, sondern auch üblich sei, so der Regionalbischof. „Und da geht es nicht nur um Nebensächlichkeiten, sondern um das Zentrum christlicher Existenz im gemeinsamen Beten, im gemeinsamen Lesen des Wortes Gottes, im gemeinsamen Gottesdienstfeiern, aber auch im gemeinsamen Handeln für die Not der Menschen.“

In die Gestaltung des Gottesdienstes waren neben der evangelischen Stadtdekanin Susanne Kasch und Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier als Ökumene-Beauftragter des Bistums auch Alexandra Caspari von der Alt-Katholischen Gemeinde, Dennis Krumlauf von der anglikanischen Gemeinde, Christian Hafner von der Baptistengemeinde und Daniyel Akgüc von der syrisch-orthodoxen Gemeinde als Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) eingebunden.

Seit mehr als hundert Jahren ist die jährlich stattfindende Gebetswoche eines der wichtigsten Zeichen und Mittel der Ökumene. Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen findet jedes Jahr in den Tagen vor dem 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des heiligen Paulus, statt. Über alle Grenzen hinweg verbindet sie Kirchen, Konfessionen und Kulturen im gemeinsamen Beten und gottesdienstlichen Feiern.