Pontifikalamt zu Fronleichnam und 4. Jahrestag der Bischofsweihe von Bischof Dr. Konrad Zdarsa

Augsburg (pba). Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat heute im Hohen Dom zu Augsburg ein Pontifikalamt zu Fronleichnam gefeiert. An der Heiligen Messe nahmen hunderte Augsburger Gläubige teil, darunter auch Gruppen ausländischer Katholiken, die in Augsburg wohnen. Fürbitten wurden unter anderem auf polnisch, slowenisch, slowakisch, italienisch, portugiesisch und italienisch vorgetragen.
Fahnenabordnungen schmückten die Prozession, die aufgrund des Wetters in konzentrierter Form mit dem Allerheiligsten zu vier Altären im Dom stattfand. Neben den Weihbischöfen Josef Grünwald und Dr. Dr. Anton Losinger konzelebrierten auch die Mitglieders des Domkapitels, der Regens des Priesterseminars, Martin Straub, und weitere Geistliche der Diözese Augsburg.
Bischof Dr. Konrad Zdarsa begeht zudem heute den 4. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Bischof Dr. Zdarsa war am 23. Juni 2007 in Görlitz zum Bischof geweiht und in sein Amt als Bischof von Görlitz eingeführt worden. Die Weihe nahmen der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky, der Bischof des Nachbarbistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, der Görlitzer Altbischof Rudolf Müller und weitere mehr als 20 Bischöfe aus Deutschland, Polen und Tschechien vor. Am 8. Juli 2010 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Augsburg. Die feierliche Amtseinführung in Augsburg fand am 23. Oktober 2010 statt.
Eine Bildergalerie mit Fotos vom Pontifikalamt und der Prozession mit dem Allerheiligsten finden Sie hier.
Das Fest „Fronleichnam“:
Der Begriff Fronleichnam leitet sich vom mittelhochdeutschen vrône lîcham, ‚des Herren Leib‘, ab (vrôn ‚was den geistlichen oder weltlichen Herrn betrifft‘ und lîcham ‚der Leib‘).
Gleich doppelt steht die Eucharistie im Mittelpunkt des Festes: Die liturgischen Texte des Tages beziehen sich in besonderer Weise auf das Geheimnis der Eucharistie. In der anschließenden Prozession, in der die geweihte Hostie in einer Monstranz mitgetragen wird, bezeugen die Christen öffentlich ihren Glauben an Gott. Die Prozession ist zugleich ein Bild des „wandernden Volkes Gottes“ mit Christus in seiner Mitte.
Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi im Altarsakrament wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Die Schaffung des Festes geht auf eine Vision der heiliggesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurück. Sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus habe ihr erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarsakraments.
Es verehrt den in der Eucharistie wahrhaft gegenwärtigen Christus als Kommunion und Opferspeise. Katholiken glauben, dass in der Heiligen Messe die eucharistischen Gestalten durch die Wandlung wahrhaft zum Leib und Blut Christi werden und Christus darin gegenwärtig ist und bleibt. Die erste Fronleichnamsprozession in Bayern fand 1273 in Benediktbeuern statt. Mit einer Sakramentsprozession wurde das Fest erstmals 1279 in Köln begangen. Ihren Höhepunkt an festlicher Gestaltung erreichte die Fronleichnamsprozession im 17. und 18. Jahrhundert.
Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die Fronleichnamsprozession Vielen als Demonstration ihres Glaubens gegen die nationalsozialistische Weltanschauung und die Diktatur. Auch in der DDR galt die Teilnahme an einer Fronleichnamsprozession als öffentliches Bekenntnis zum Katholizismus und der Ablehnung der SED-Diktatur.