Prälat Bertram Meier: Der Kreuzweg geht weiter!
Augsburg (IBA). Zahlreiche Gläubige haben am Sonntag im Augsburger Mariendom an einer Kreuzwegandacht für die verfolgten Christen in der Welt teilgenommen. Domkapitular Prälat Dr. Bertram Meier, Beauftragter für weltkirchliche Fragen im Bistum Augsburg, gestaltete gemeinsam mit dem aus dem Bistum Augsburg stammenden Pfarrer Erich Maria Fink (derzeit Beresniki, Russland) und chaldäischen Christen die Liturgie. Eingeladen hatte das Hilfswerk „Kirche in Not“.
„Herabsetzung, Diskriminierung, Unterdrückung und Ermordung von Christen durch Nicht-Christen aufgrund ihrer Religion ist so alt wie das Christentum selbst. Der Gang der Christen durch die Geschichte ist vom Blut der Märtyrer gekennzeichnet“, so Prälat Meier. Papst Johannes Paul II. habe den Glaubensmut dieser Christen bewundert und einige von ihnen zur Ehre der Altäre erhoben. 80 bis 90 Prozent aller religiös Verfolgten seien Christen. „Der Kreuzweg geht weiter. Im Durchschnitt muss alle drei Minuten ein Christ um seines Glaubens willen sein Leben lassen“, sagte Meier. Ein großer Teil leide in islamischen Ländern. So zeigte sich Meier erfreut darüber, dass rund 30 chaldäische Christen, die vor einigen Jahren aus dem Irak - dem Land zwischen Euphrat und Tigris, aus dem Abraham ins gelobte Land aufbrach - vertrieben worden waren, im Mariendom ein Zeugnis ihres Glaubens und der christlichen Geschichte des Zweistromlandes ablegten.
Meier forderte Religionsfreiheit auch für die Christen. Er rief zum Gebet für die verfolgten Christen auf, dass sie treu bleiben. „Beten wir auch für uns, dass wir nicht der Versuchung erliegen, das Kreuz umzubiegen in einen runden Spazierstock“, sagte der Augsburger Weltkirchenreferent.