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Gottesdienst um 8 Uhr im Mariendom

Prozession am Hochfest Fronleichnam durch Augsburger Innenstadt

© Kommunikation Bistum Augsburg  Maria Steber
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06.06.2012

Augsburg (pba). Das Hochfest Fronleichnam wurde heute mit einem feierlichen Pontifikalamt und einer anschließenden Prozession durch die Augsburger Innenstadt begangen. Bischof Dr. Konrad Zdarsa und die Weihbischöfe Dr. Dr. Anton Losinger und Josef Grünwald (emeritiert) standen der Messe und Prozession vor. Zahlreiche Gläubige nahmen teil und beteten mit. Die Gläubigen der Augsburger Pfarrgemeinden Don Bosco, St. Georg, St. Max, St. Simpert, St. Moritz und St. Ulrich und Afra zogen nach den Eucharistiefeiern in ihren Pfarreien zum Fronhof. Gemeinsam mit den Angehörigen der Dompfarrei nahm die Prozession dann ihren Weg vom Dom über den Hohen Weg, die Karolinenstraße und Maximilianstraße zum Herkulesbrunnen und wieder zurück zum Dom. Die vier Prozessionsaltäre befanden sich am Rathaus, am Herkulesbrunnen, am Moritzplatz und an der Südseite des Doms.

Hier finden Sie eine Bildergalerie mit Fotos vom Hochamt und der Fronleichnamsprozession durch die Augsburger Innenstadt.

60 Tage nach Ostern, in diesem Jahr am 7. Juni, feiern die katholischen Christen auf der ganzen Welt Fronleichnam. Mit diesem Fest, das in der Liturgie „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ genannt wird, verehrt die katholische Kirche die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Im Bistum Augsburg hat das Fest eine besonders lange Tradition. Bereits 1273 fand hier die erste Fronleichnamsprozession in Bayern statt.

Der Begriff Fronleichnam leitet sich vom mittelhochdeutschen vrône lîcham, ‚des Herren Leib‘, ab (vrôn ‚was den geistlichen oder weltlichen Herrn betrifft‘ und lîcham ‚der Leib‘).

Gleich doppelt steht die Eucharistie im Mittelpunkt des Festes: Die liturgischen Texte des Tages beziehen sich in besonderer Weise auf das Geheimnis der Eucharistie. In der anschließenden Prozession, in der die geweihte Hostie in einer Monstranz mitgetragen wird, bezeugen die Christen öffentlich ihren Glauben an Gott. Die Prozession ist zugleich ein Bild des „wandernden Volkes Gottes“ mit Christus in seiner Mitte.

Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi im Altarsakrament wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Die Schaffung des Festes geht auf eine Vision der heiliggesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurück. Sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus habe ihr erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarsakraments.

Es verehrt den in der Eucharistie wahrhaft gegenwärtigen Christus als Kommunion und Opferspeise. Katholiken glauben, dass in der Heiligen Messe die eucharistischen Gestalten durch die Wandlung wahrhaft zum Leib und Blut Christi werden und Christus darin gegenwärtig ist und bleibt. Die erste Fronleichnamsprozession in Bayern fand 1273 in Benediktbeuern statt. Mit einer Sakramentsprozession wurde das Fest erstmals 1279 in Köln begangen. Ihren Höhepunkt an festlicher Gestaltung erreichte die Fronleichnamsprozession im 17. und 18. Jahrhundert.

Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die Fronleichnamsprozession Vielen als Demonstration ihres Glaubens gegen die nationalsozialistische Weltanschauung und die Diktatur. Auch in der DDR galt die Teilnahme an einer Fronleichnamsprozession als öffentliches Bekenntnis zum Katholizismus und der Ablehnung der SED-Diktatur.