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„Verwurzelt – lebensnah – weltoffen“: 40 Jahre Pastoralreferenten im Bistum Augsburg

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© Chris Tilscher
04.12.2013

Vierzig Jahre sind inzwischen vergangen, seit Reinhold Weber als erster Laie mit abgeschlossenem Theologiestudium seinen pastoralen Dienst für die Diözese Augsburg begann. Neben seiner Tätigkeit in den beiden Augsburger Innenstadt-Pfarreien St. Georg und St. Ulrich und Afra engagierte sich der mittlerweile verstorbene Pastoralreferent später als Ausbildungs- und Fortbildungsleiter dieser immer größer werdenden Berufsgruppe. Fünf Jahre später wurde mit Ursula Scherer die erste Frau ausgesandt. Allein im Bistum Augsburg sind derzeit 72 Frauen und 95 Männer als Pastoralreferenten in der Pfarrseelsorge tätig oder mit Spezialaufgaben fernab des Kirchturms nah bei den Menschen - als Klinik-, Polizei- oder Betriebsseelsorger, als Mitarbeiter in der City-Pastoral oder einer Hochschulgemeinde (Hier geht es zum Kurzfilm über die Betriebsseelsorgerin Martina Berndt-Hoffmann).

Dieses 40-Jahr-Jubiläum feierten am Montag, 2. Dezember, rund hundert Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten mit Festakt und Eucharistiefeier im Haus St. Ulrich in Augsburg. „Ich danke Gott, der in Ihnen den Ruf wach werden ließ, Verantwortung für den Glauben im Bistum zu übernehmen“, brachte Generalvikar Harald Heinrich seine Wertschätzung für die Frauen und Männer im kirchlichen Dienst zum Ausdruck. Der Generalvikar zeigte sich zufrieden, dass in der Diözese mit den Jahrzehnten immer mehr die Offenheit gewachsen sei, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen.

Einer der Förderer der Berufsgruppe in dieser Zeit war der frühere Domdekan Georg Beis. In seinem Grußwort verwies er auf die Würzburger Synode, die Anregungen des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgriff und Vertrauen in die vielen jungen Menschen setzte, die Interesse an der Theologie zeigten.„Verwurzelt – lebensnah – weltoffen“, lautete das Motto der Jubiläumsfeier, das den Auftrag des II. Vatikanischen Konzils betonte, „in engster Verbindung mit den anderen Menschen ihrer Zeit“ zu leben (Gaudium et spes 62).

In der Spiritualität der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten spielt für Anne Kurlemann, stellvertretende Hauptabteilungsleiterin im Erzbistum Bamberg, daher neben der Lebenssituation in der Familie, Ehe oder als Alleinstehender vor allem eine Frage die entscheidende Rolle: „Wo kommt Gott zur Welt in meinen Arbeitsfeldern?“ Pastoralreferenten seien die Spitze eines Eisbergs, formulierte Kurlemann in ihrem Impulsreferat. „An ihrem Selbstbewusstsein können sich die Laien in der Kirche orientieren. Sie machen das Bild der Kirche jünger, bunter und weiblicher“. Damit wachse der Berufsgruppe aber auch der Auftrag zu, dieses attraktive Bild der Kirche in den öffentlichen Diskurs einzubringen und so gesellschaftlich relevant zu werden.

Die Bezeichnung „Pastoralreferent“ wurde erstmals durch die Würzburger Synode der deutschen Bistümer (1972-1975) festgelegt. Der Anstoß kam durch die Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Gaudium et Spes“. Darin wurde dazu ermutigt, „dass einer großen Zahl von Laien eine hinreichende Bildung in der Theologie vermittelt werde und recht viele von ihnen die Theologie auch zum Hauptstudium machen“.

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