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Hoher Dom

Vierzigstündiges Gebet an den Faschingstagen

23.02.2017

Augsburg (pba). Nicht Heiterkeit und ausgelassene Stimmung, sondern Stille und eucharistisches Gebet warten von Faschingssonntag bis Faschingsdienstag auf alle Kirchenbesucher im Hohen Dom zu Augsburg. Vierzig Stunden lang wird das Allerheiligste während der Öffnungszeiten des Doms in der Marienkapelle ausgesetzt sein und allen Gläubigen die Möglichkeit geben, sich durch stille Anbetung auf die beginnende Fastenzeit vorzubereiten.

Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier wird die Gebetszeit mit einer feierlichen Andacht am Sonntag um 17.00 Uhr im Hohen Dom eröffnen. Der Domchor wird die Feier mit Motetten und Kantonalsätzen musikalisch umrahmen.

Den feierlichen Abschluss des vierzigstündigen Gebets wird Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger am Dienstag um 16.00 Uhr mit einer Andacht begehen. Die Domsingknaben und das Domorchester werden die Feier mit dem „Ave Verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart und dem „Dixit Dominus“ von Antonio Vivaldi umrahmen.    

Das vierzigstündige Gebet geht auf eine alte Tradition zurück. Dessen Ursprünge sind bereits in der Urkirche zu suchen. Man ehrte die vierzig Stunden der Grabesruhe Jesu durch Fasten, Wachen und Beten am Heiligen Grab. Dieser Brauch lebt in der Christenheit bis in die Neuzeit fort.

Unabhängig vom Gebet am Heiligen Grab ist im 16. Jahrhundert eine weitere Form der vierzigstündigen Anbetung entstanden. Erstmals bezeugt für das Jahr 1527 in Mailand wurden Gläubige in Fastenpredigten dazu aufgefordert, vierzig Stunden vor dem Heiligsten Sakrament zu verharren, um Gottes Hilfe in Kriegsnot zu erbeten. Diese Gebetsform fand schnelle Verbreitung und erhielt  bereits im Jahr 1539 die römische Anerkennung. Ein neuer Gedanke kam im Jahr 1556 mit den Jesuiten und später auch den Kapuzinern dazu: Die beiden Ordensgemeinschaften initiierten und verbreiteten eine eucharistische Sühneandacht an den letzten drei Tagen des Karneval. Nicht mehr öffentliche Anliegen wie das Gebet um Frieden, sondern der Sühnegedanke im Zusammenhang mit der Sittenlosigkeit standen bei dieser Form im Mittelpunkt.

 

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