Weihbischof Anton Losinger wird neuer Stiftungsratsvorsitzender der KU Eichstätt-Ingolstadt

(pm/kna) Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger wird künftig den Stiftungsrat der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt leiten. "Er wird sich ganz dieser Aufgabe widmen, die nach den Erfahrungen des aktuellen Vorsitzenden des Stiftungsrats und dessen Stellvertreters angesichts der Bedeutung der Entwicklungen an der Hochschule nicht mehr nebenamtlich bewältigt werden kann", heißt es in der Pressemitteilung zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz. Die bayerischen Bischöfe tagten vom 4. bis 6. November in Freising.
"Für die bayerischen Bischöfe ist die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt von außerordentlicher Bedeutung. Sie wollen deshalb ein Zeichen der Stärkung setzen. Die Freisinger Bischofskonferenz wird ihre Unterstützung intensivieren, insbesondere bei der Ausprägung des katholischen Profils und bei der Finanzierung. Hierzu ist eine Veränderung der Trägerstrukturen und Statuten erforderlich", heißt es weiter. Mit dieser Aufgabe wurde Kardinal Marx als Konferenzvorsitzender betraut.
Weihbischof Anton Losinger soll sich somit hauptamtlich um die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) kümmern. Losinger übernimmt dazu vom Münchner Kardinal den Stiftungsratsvorsitz. Die bayerischen Bischöfe verstehen diesen Beschluss als "Ermutigung" für die KU. "Wir stehen zu dieser Universität. Wir werden sie stärken", unterstrich Marx als Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Die Kirche als Träger müsse sich mehr engagieren und mit der Hochschule enger zusammenwirken. Mit der Personalentscheidung hätten die Bischöfe in Bayern ihre "Hausaufgaben" gemacht und deutlich gezeigt, dass ihnen die KU und die Wissenschaft wichtig seien. In der Folge könnten auch andere deutsche Bischöfe gewonnen werden, sich für die KU einzusetzen.
Weihbischof Losinger ist promovierter Volkswirt und Theologe. Eine Gastprofessur führte ihn an die Katholische Universität von Amerika in Washington D.C. Seit 2005 gehört er den Ethikräten auf nationaler und bayerischer Ebene an. 2011 wurde er in den Senat der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften gewählt. Außerdem ist er Mitglied der ältesten katholischen Wissenschaftsvereinigung, der Görres-Gesellschaft. Im Bistum Augsburg und in der Deutschen Bischofskonferenz ist er für Schul- und Erziehungsfragen zuständig.
Die KU wird von den bayerischen Bistümern getragen und derzeit von knapp 5.000 Studierenden besucht. Im Sommer scheiterte die Präsidentenwahl zum dritten Mal seit 2008. Seit 1. Oktober amtiert eine Interimsleitung. Ihr Mandat soll maximal zwei Jahre dauern. Präsidentin ist die frühere Senatsvorsitzende Gabriele Gien. Die 52-Jährige hat in Eichstätt den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur inne.