Weihbischof Losinger nimmt Stellung zu Organhandel-Plänen

Augsburg (pba). Organhandel ist eines der Themen der heutigen "Stationen"-Sendung des Bayerischen Fernsehens. Menschliche Spenderorgane sind ein knappes Gut. Nicht zuletzt deshalb hat sich international ein florierender Schwarzmarkt entwickelt. Vor allem in der 3. Welt verkaufen Arme zu Spottpreisen eine ihrer Nieren, täglich erreichen uns Nachrichten, dass Kinder Opfer von Organhändlern geworden sind.
Einige Gesundheitsökonomen wollen jetzt das Problem lösen. Sie schlagen vor, den Organhandel zu legalisieren und finanzielle Anreize für den Spender zu schaffen. Organe sollen qualitätsgeprüft und reguliert an der Wertpapier-Börse gehandelt werden. Nur so habe jeder Bedürftige die Chance, ein Organ zu bekommen. Der freie Markt, meinen sie, könne nicht nur Wohlstand und Arbeitsplätze schaffen, sondern auch Leben retten. Ein legales System der Organvermittlung sei deshalb „ethisch geboten“.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger glaubt nicht, dass man mit einer Organbörse den Mangel an Organen beheben und den Schwarzmarkt austrockenen kann. Er meint, dass eine Ökonomisierung sogar den Druck auf betroffene Menschen erhöhen würde. Und zu meinen, man könne mit einer Organbörse den Schwarzmarkt austrocknen, „hält er für eine ökonomische Illusion erster Klasse“.
Die Sendung läuft heute Abend um 19.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen;
Wiederholungen am Donnerstag um 11.45 Uhr und am Sonntag um 10.15 Uhr.