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Katechumenat

„Wir sind Christi Visitenkarten“: Zulassung von neun Taufbewerbern

06.03.2022

In einem feierlichen Wortgottesdienst hat Bischof Dr. Bertram Meier an diesem 1. Fastensonntag neun Bewerberinnen und Bewerber aus acht Pfarreien zum Empfang der Sakramente „Taufe“, „Firmung“ und „Eucharistie“ zugelassen. Die fünf Frauen und vier Männer kamen zusammen mit ihren Angehörigen und Begleiter/-innen aus den jeweiligen Pfarreien in den Augsburger Dom.

In seiner Predigt ging der Bischof auf das Evangelium vom Seesturm ein. Auch die Kandidaten selbst würden sich mit ihrer Entscheidung auf einen solchen Seesturm einlassen: „Sie bitten um den Einstieg in das Schiff der Kirche zu einer Zeit, in der es in vielerlei Hinsicht mit stürmischer See zu kämpfen hat.“ Da seien die Wogen und Wellen, die durch Skandale und Unglaubwürdigkeit noch immer nicht zur Ruhe gekommen seien. „Die Frage steht im Raum: Kann man der Kirche vertrauen?“ Da sei der Gegenwind, „der vonseiten mancher gesellschaftlicher Gruppen der Kirche entgegenschlage, die meinen, eine postmoderne Gesellschaft brauche das Evangelium Jesu Christi nicht, um ein menschliches Gesicht zu bekommen.“ Und schließlich wehe manchem der Kandidaten auch der Gegenwind von Angehörigen und Freunden ins Gesicht, die ihren Entschluss zur Taufbewerbung in Frage stellten, so Bischof Bertram.

Umso mehr beglückwünschte er die Kandidaten zu ihrer mutigen Entscheidung, um Aufnahme in die Kirche zu bitten. „Die Sakramente der Eingliederung in die Kirche zu empfangen, ist mehr als ein Verwaltungsakt. Es geht um eine geistliche Entscheidung, den Lebensweg mit Jesus gehen zu wollen.“ Die Schritte, die zur Taufe führten, seien Schritte ins Leben hinein. Die Kirche sei kein Gefängnis, sondern eine Gemeinschaft, die zur Freiheit befreit. „Das Netz der Kirche fesselt nicht, sondern hält und trägt“, betonte der Bischof. „Schön, dass Sie die Türe der Kirche gesehen haben und angeklopft haben.“

Gut sei an dieser Stelle auch, dass es entsprechende „Türoffner“ gebe und die Taufbewerber den Weg nicht alleine gehen müssten, freute sich Bischof Bertram über den tatkräftigen Einsatz der Begleitpersonen aus den Pfarreien vor Ort. „Danke den Wegbegleitern, die sich mit den Kandidaten auf den Weg gemacht haben und ihnen Türöffner sind für den Raum der Kirche“, so Bischof Dr. Meier.   

Das Empfehlungsschreiben, das ihm für jeden einzelnen der Bewerber nach der Predigt übergeben wurde, weckte bei Bischof Bertram Erinnerungen an seine eigene Priesterweihe. Denn das Motto für seinen Dienst laute „Ihr seid ein Brief Christi“ (2 Kor 3,3). „Ich wünsche uns allen, dass wir glaubwürdige Briefe Christi sind und es immer mehr werden“, wandte er sich an die Kandidaten. In der moderneren Version bedeute dies: „Wir sind Christi Visitenkarten, und jeder, der auf uns trifft, soll merken, dass er eine gute Adresse hat.“

Zusammen mit ihren Begleitern aus den Pfarreien traten die Taufbewerber vor den Bischof. Dabei wurde dem Bischof auch das Empfehlungsschreiben übergeben. (Foto: Maria Steber / pba)
Zusammen mit ihren Begleitern aus den Pfarreien traten die Taufbewerber vor den Bischof. Dabei wurde dem Bischof auch das Empfehlungsschreiben übergeben. (Foto: Maria Steber / pba)

Nach der Predigt stellten die Vertreter aus den jeweiligen Pfarreien dem Bischof die Taufbewerber vor. Sie baten ihn um die Zulassung zu den Sakramenten des Christwerdens und überreichten ihm das jeweilige Empfehlungsschreiben. In Bezug auf die alttestamentliche Redewendung über das Land, in dem Milch und Honig fließen, überreichte Bischof Bertram im Gegenzug allen Bewerber/-innen ein Glas Honig.     

Nach der Übergabe des Empfehlungsschreibens nahmen die Kandidaten mit ihren Begleitern im Altarraum Platz. Dort sprach der Bischof mit allen Taufbewerbern und segnete sie. (Foto: Maria Steber / pba)
Nach der Übergabe des Empfehlungsschreibens nahmen die Kandidaten mit ihren Begleitern im Altarraum Platz. Dort sprach der Bischof mit allen Taufbewerbern und segnete sie. (Foto: Maria Steber / pba)

An Ostern werden die Kandidat/-innen in ihren Heimatpfarreien durch den Empfang der Taufe in die katholische Kirche aufgenommen.
 

 

Die Frauen und Männer kommen aus den folgenden Pfarreien: Aichach, Augsburg-Pfersee, Augsburg (St. Ulrich und Afra), Laugna, Niederraunau, Tandern, Vöhringen, Weilheim