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Wichtiges
Konstituierende Vollversammlung des Diözesanrats und Festakt „50 Jahre Pfarrgemeinderäte“

Nüchtern und selbstbewusst in die Zukunft

10.11.2018

Eine Festrede des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Prof. Dr. Thomas Sternberg, vor fast 300 Laienvertretern sowie Neuwahlen des Vorstandes prägten die Versammlung des Diözesanrates in Augsburg.

Eine nüchterne Sicht der kirchlichen Wirklichkeit prägte die Vollversammlung des Diözesanrates ebenso wie eine positive Einstellung zu den daraus erwachsenden Herausforderungen. Den Beginn machte Bischof Dr. Konrad Zdarsa, der in seiner Predigt in der Ulrichsbasilika vor dem Festakt „50 Jahre Pfarrgemeinderäte“ feststellte, dass man heute auffalle, wenn man sonntags die Kirche besuche. Doch in dieser kleiner werdenden Schar entdeckte der Augsburger Bischof einen ganz besonderen Wert: „Aber die dann gerade jetzt noch kommen und bei denen es auffällt, dass sie regelmäßig und treu den Sonntagsgottesdienst besuchen, die kommen ganz gewiss, um Jesus Christus zu begegnen in seinem Wort und in seinem Sakrament.“ In dieser Christusbeziehung sieht Zdarsa den Kern der künftigen Kirche: „Die Kirche der Zukunft wird die Gemeinschaft derer sein, die mit dem Gott lebt, an den sie glaubt, weil sie in einer lebendigen Beziehung zu Jesus Christus stehen. Oder sie wird nicht mehr Kirche, nicht mehr Haus des Gebetes sein.“

Der Festredner Prof. Dr. Thomas Sternberg blickte bei seinem anschließenden Vortrag „Laien tragen Verantwortung – 50 Jahre Pfarrgemeinderäte“ auf die lehramtlichen Veränderungen zu Beginn der 60er Jahre zurück, die ein selbstständiges und selbstbewusstes Engagement der katholischen Laien erst ermöglicht hätten. Zugleich habe es in Bistümern wie Augsburg bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die ersten Ansätze für Pfarrgemeinderäte, damals „Pfarrausschüsse“ genannt, gegeben. Mit Blick auf den Rückgang der Hauptamtlichen – Kleriker wie Laien – in der Kirche betonte er, dass die ehrenamtlichen Laien künftig die Sache vor Ort selbst in die Hand nehmen müssten. Vor Ort entstehe Gemeinde, sie werde konkret in der Familie, in der Nachbarschaft und weiteren sozialen Netzwerken. Gremienarbeit sei kein Selbstzweck, die kirchlichen Räte hätten einen Auftrag nach außen: die Botschaft Jesu Christi lebendig zu halten. Zugleich plädierte Sternberg für einen Ausbau der synodalen Strukturen in der Kirche und eine entschiedene Aufarbeitung und Prävention der Fälle sexuellen Missbrauchs.

Auf seiner konstituierenden Vollversammlung wurde die Vorsitzende Hildegard Schütz mit überwältigender Mehrheit wieder gewählt. Erste stellvertretende Vorsitzende ist wieder Sieglinde Hirner. Martin Gregori gelang es überraschend, sich als zweiter stellvertretender Vorsitzender gegenüber Max Weinkamm durchzusetzen.
Helmut Mangold, der kürzlich sein 80. Lebensjahr vollendete, gehört dem neuen Diözesanrat nicht mehr an. Er war bereits in der vorherigen Amtsperiode von den Mitgliedern hinzugewählt worden, konnte diesmal aber nicht die erforderliche Stimmenanzahl erreichen. Der Bischöfliche Beauftragte für den Diözesanrat, Domdekan Dr. Bertram Meier, dankte Mangold für 36 Jahre Mitgliedschaft im Diözesanrat, dem er insgesamt 20 Jahre vorstand, und davon 8 Jahre auch Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern war. Mangold habe stets ein ausgleichendes Wesen gehabt und viele Spannungen zu integrieren vermocht. „Ad multos annos“ – „auf viele (gute) Jahre“ im Kreise der Familie und unter dem Segen Gottes.

  

Hier zum ausführlichen Bericht:

  

Hier finden Sie den Bericht der Vorsitzenden Hildegard Schütz:

 

Auf den Seiten von katholisch1.tv finden Sie ein Video über die Konstituierende Vollversammlung sowie ein Interview mit der Diözesanratsvorsitzenden.