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© Karl-Georg Michel
„Mit dem Ohr des Herzens“

Ökumenischer Schöpfungstag in Maihingen

17.10.2023

Der diözesane Schöpfungstag fand heuer am 15. Oktober in Maihingen im Nördlinger Ries statt. Auf die Gäste wartete ein spiritueller Spaziergang, die Besichtigung des dortigen Klostergartens sowie ein ökumenischer Gottesdienst. Alle Angebote folgten dabei dem Motto des Ulrichsjubiläums: „Mit dem Ohr des Herzens“

Den Spaziergang hatte die Umweltbeauftragte Andrea Kaufmann-Fichtner gemeinsam mit Karin Zellinger-Meyr vorbereitet. Sie ist eine vom Geopark Ries ausgebildete Führerin und auch mit dem kirchlichen Umweltmanagement vertraut. Als Weg hatte sie einen Lehrpfad über den Maihinger Klosterberg ausgesucht. An verschiedenen Stationen entlang aufgelassener Steinbrüche konnten die Gäste mehr über die Geologie des Rieses, die Entstehung dieses Meteoritenkraters und seine Artenvielfalt kennenlernen.

Teile des Spazierweges wurden schweigend zurückgelegt, um die Sinne ganz für die Schöpfung zu öffnen und so auch das Motto des Ulrichsjubiläums aufzugreifen. Seinen Höhepunkt fand der Rundgang auf dem Gipfel des Klosterbergs bei einem wunderschönen Ausblick in den bis zu 25 Kilometer breiten Rieskrater. Dabei wurde gemeinsam „Großer Gott, wir loben dich“ gesungen.

Am Nachmittag besichtigten die Gäste den Maihinger Klostergarten. Er wurde von der Gemeinschaft Lumen Christi in den vergangenen Jahren umgestaltet. Sie betreut das frühere Birgittenkloster seit den 1980er Jahren. Das Besondere an dem Garten: Er wird nach den Grundsätzen der Permakultur gepflegt. Wie Lumen Christi-Mitglied Martin Rutz erklärte, setzt das zunächst einmal eine andere Lebenseinstellung voraus. Es gehe darum, viel zu beobachten. Wichtig seien dabei verschiedene Zonen: für Menschen ebenso, aber auch für Pflanzen und Tiere. Martin Rutz: „Was wir unter einem ,ordentlichen‘ Garten verstehen, hat nichts mit dem zu tun, wie die Natur arbeiten würde.“ Und so gibt es in dem weiten Areal rund um das Kloster ein Beach-Volleyball-Feld ebenso wie weitgehend naturbelassene Areale, Gemüsebeete, Bienenstöcke und einen Teich.

Ganz wichtig ist bei einem solchen Garten das Denken in Kreisläufen und der sparsame Umgang mit Ressourcen. Deshalb arbeitet Martin Rutz mit „terra preta“. Die Idee für diese spezielle Erde stammt ursprünglich von indigenen Völkern aus dem Amazonasgebiet. In Maihingen stellt Rutz die Mischung aus Holzkohle, Humus und Gartenabfällen selbst her. Dieser Dünger ist sehr beständig, enthält viele Mikroorganismen und steigert den Ertrag der angebauten Pflanzen.

Den Abschluss des Gottesdienstes bildete ein ökumenischer Gottesdienst mit Pfarrerin Margit Funk aus Löpsingen und Pfarrer Thaddäus Posielek von der Gemeinschaft Lumen Christi. Auch der Gottesdienst stand unter dem Motto des Ulrichsjubiläums. Anstelle einer Predigt gab es eine Bibelarbeit über die zuvor gehörten Texte. Außerdem konnten die Gäste Gegenstände, die sie den Tag über in der Natur gefunden hatten, als schmückendes Element vor den Altar tragen: verschiedene Pflanzen und Sträucher, ein – zumindest gedanklicher – Kaktus, aber auch ein Knochenstück.

Eingeladen hatten zu dem Tag, an dem rund 15 Gäste teilnahmen, der Fachbereich „Kirche und Umwelt“ sowie die Außenstelle des Bischöflichen Seelsorgeamts in Donauwörth in Zusammenarbeit mit dem Kloster Maihingen und der Gemeinschaft Lumen Christi.

Um sich noch einmal intensiver mit dem Gedanken der Permakultur zu befassen, plant der Fachbereich „Kirche und Umwelt“ für Ende April im Kloster Maihingen einen Gartenworkshop. Hierzu können sich Interessierte schon jetzt beim Fachbereich anmelden.
(Bericht: Karl-Georg Michel)

Weiterführnde Links:

Kloster Maihingen

Geopark Ries

Ökumenische Schöpfungszeit