Pfarrer i. R. Carl Rademaker verstorben
Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Pfarrer von Memmenhausen, Aichen und Obergessertshausen Carl Rademaker ist am Montag, 6. November, im Alter von 65 Jahren verstorben. Er wurde am 23. Mai 1958 in Cleve geboren und am 10. Dezember 1989 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigte den Verstorbenen und erinnerte daran, dass das Priestertum auch mühevoll sein kann.
Würdigung des Bischofs
Bischof Dr. Bertram Meier zeigte sich in seinem Nachruf betroffen über den Tod von Pfarrer Carl Rademaker: „Menschlich gesehen viel zu früh wurde Pfarrer Carl Rademaker vom Herrn zu sich gerufen. Wie sein Weg zum Priestertum mühevoll war, so stieß er im Dienst auch bald an gesundheitliche Grenzen, die sein Wirken zunehmend einschränkten.“ So habe er nach seiner Kaplanszeit seine erste und einzige Pfarrstelle nach 25 Jahren aufgeben müssen, weil er sich gezwungen sah in den Ruhestand zu treten. So sei Carl Rademaker immer mehr in die Erfahrung hineingewachsen, dass „Priestersein kein Spaziergang ist, sondern auch Stationen des Kreuzwegs aufweist. Gott vergelte ihm sein Wirken“, so der Bischof.
Lebensweg und Wirken von Pfarrer Carl Rademaker
Ein Rückblick auf sein Leben: Carl Rademaker wurde im Jahr 1958 in Cleve geboren, verlor beide Eltern aber schon früh bei einem Autounfall. In der Folge wuchs er bei Verwandten auf. Nach der Schulzeit entschied er sich für das Studium der Theologie in Augsburg, da ihn das Wirken des damaligen Bischofs Josef Stimpfle begeisterte. 1989 erhielt er in Dinkelsbühl die Weihe zum Priester. Anschließend war er für zwei Jahre Kaplan in Mariä Himmelfahrt in Memmingen.
Am 1. September 1992 folgte die Berufung nach Memmenhausen, Aichen und Obergessertshausen (heute Pfarreiengemeinschaft Oberes Zusamtal). Im Jahr darauf wurde er leitender Pfarrer der drei Ortschaften.
Herausforderungen im priesterlichen Dienst
In den kommenden zweieinhalb Jahrzehnten legte er viel Wert auf Bibelabende und Vorträge, und spendete mit großem Tatendrang und viel Begeisterung die Sakramente. Im Dezember 2014 feierte er dann auch sein Silbernes Priesterjubiläum. Viel Wert legte er auf die würdige Feier der Liturgie. Gerne zelebrierte er auch die vorkonziliare Messe und brachte sich in den Freundeskreis „Pro Missa Tridentina“ ein. Nahe stand er auch der Marianischen Jugend- und Familienkongregationen, deren Präses er über lange Jahre war. Gerne fuhr er zur Beichtaushilfe nach Maria Vesperbild. In all den Jahren war er ein überzeugter und überzeugender Priester, der aber auch unter den aktuellen Spannungen innerhalb der Kirche litt. Die gesundheitlichen Schwierigkeiten ging der überzeugte Zigarrenraucher immer wieder kämpferisch an.
Nach 26 Jahren im aktiven priesterlichen Dienst trat er bereits mit 60 Jahren im Herbst 2018 in den Ruhestand ein. Die Laudatoren bezeichneten ihn nach seinem letzten großen Gottesdienst als „stillen und bescheidenen Menschen“, der einem in allen Lebenssituationen weitergeholfen habe. Für Memmenhausen bedeutete sein Abschied auch der Verlust der für den Ort so wichtigen Pfarrstelle. Fortan lebte er etwas zurückgezogener in seinem eigenen Haus in Aichen.
Abschied und Gedenken
Am Gedenktag des heiligen Leonhard ist er schließlich verstorben. Für ihn möge sich nun erfüllen, was in der Lesung seines Sterbetages formuliert war: „Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.“ (Phil 3, 10-11)
Das Requiem findet auf seinen Wunsch hin am 9. November um 10 Uhr in der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild statt. Im Anschluss daran wird er im Priestergrab auf dem Friedhof in Memmenhausen beigesetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt findet auch ein Gedenkgottesdienst in seinen ehemaligen Pfarreien für ihn statt.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe.
Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.