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Wichtiges

Pfarrer Josef Hochenauer von Papst Franziskus zum Monsignore ernannt

Bischof Konrad überreicht Monsignore Josef Hochenauer die päpstliche Ernennungsurkunde. (Fotos: pba/Nicolas Schnall)
Bischof Konrad überreicht Monsignore Josef Hochenauer die päpstliche Ernennungsurkunde. (Fotos: pba/Nicolas Schnall), © pba/Nicolas Schnall
27.06.2014

Augsburg (pba). Der Augsburger Diözesanpriester Josef Hochenauer (82) ist von Papst Franziskus zum Monsignore („Kaplan Seiner Heiligkeit“) ernannt worden. Papst Franziskus würdigt mit diesem Ehrentitel vor allem die großen Verdienste des Geistlichen um den Wiederaufbau des Zisterzienserinnenklosters Helfta in Sachsen-Anhalt. Bischof Dr. Konrad Zdarsa überreichte Pfarrer Hochenauer heute im Rahmen einer Feierstunde in Augsburg die päpstliche Ernennungsurkunde.

In seiner Laudatio würdigte Bischof Konrad dessen Wirken mit folgenden Worten: „Der Einsatz von Herrn Pfarrer Hochenauer für den Wiederaufbau dieses ehrwürdigen und bedeutenden Klosters, aus dem nicht nur die große Mystikerin Gertrud von Helfta hervorging, und für das so reiche spirituelle und kulturelle Erbe dieses Ortes kann nicht hoch genug veranschlagt werden.“ Es sei namentlich sein Verdienst gewesen, dass dieser Ort, aus Ruinen wieder erstanden, bis heute Zeugnis geben könne für den katholischen Glauben und seine große Kraft, die auch durch wechselvolle, mitunter bedrückende und gottfeindliche Zeiten nie verloren gegangen sind, so der Bischof.

Monsignore Josef Hochenauer, geboren am 17. September 1931 in Durach, empfing im Jahr 1958 die Priesterweihe. Danach war er als Kaplan in St. Martin (Augsburg) und in Immenstadt tätig. 1965 wurde er Pfarrer in Vöhringen, bis er 1991 als Pfarrer nach Unterkammlach wechselte. Ab September 1997 wurde Pfarrer Hochenauer für die Aufgabe im Kloster Helfta freigestellt. Seit 2005 lebt er als Ruhestandsgeistlicher in Durach.

Aus der Laudatio von Bischof Dr. Konrad Zdarsa anlässlich der Ernennung von Pfarrer Josef Hochenauer:

Der Einsatz von Herrn Pfarrer Hochenauer für den Wiederaufbau dieses ehrwürdigen und bedeutenden Klosters, aus dem nicht nur die große Mystikerin Gertrud von Helfta hervorging, und für das so reiche spirituelle und kulturelle Erbe dieses Ortes kann nicht hoch genug veranschlagt werden!

Es ist namentlich sein Verdienst, dass dieser Ort, aus Ruinen wieder erstanden, bis heute Zeugnis geben kann für den katholischen Glauben und seine große Kraft, die auch durch wechselvolle, mitunter bedrückende und gottfeindliche Zeiten nie verloren gegangen sind.

Dies darf auch durchaus in einem weiteren und tieferen Sinne verstanden werden: die Kraft, die Klarheit und die Schönheit des Glaubens, der nur über das Kreuz Christi zur Auferstehung führen kann, ist stärker und mächtiger als alle Heilsversprechen der Welt und ihrer Machthaber.

So ist es nicht zuletzt ein schönes Zusammentreffen, dass Ihre Ernennung zum Monsignore auf das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu fällt. Der Gedanke der erlösenden, sich opfernden Liebe seines Herzens hat die Theologie des Mittelalters und in besonderer Weise die Mystik der Nonnen des Klosters Helfta bewegt. So hat auch Gertrud von Helfta, die Gertrud die Große genannt wird, entscheidend zur Verehrung des Herzens Jesu beigetragen.

Auf vielen Abbildungen ist ihr deshalb ein flammendes Herz beigegeben, das die Liebe Jesu zu uns und unsere Liebe zu ihm symbolisiert. Wir können und sollen auf die zuvorkommende Liebe Jesu antworten und uns in dieser Liebe mit Gott vereinen. Das Herz, das ja bereits im Alten Testament die Personmitte, also das innerste Wesenszentrum des Menschen, mit Verstand, Wille und Gefühl in seiner leib-seelischen Ganzheit bedeutet, ist damit der „Ort“ der Gottesbegegnung. Im Wappenspruch John Henry Cardinal Newmans kommt dies vielleicht am prägnantesten zum Ausdruck: „cor ad cor loquitur“ – „Das Herz spricht zum Herzen“: der An- und Zuspruch des Herzens Jesu Christi drängt unser Herz zur Antwort, so werden wir in einen inneren Dialog mit Gott geführt. Dies ist nicht subjektivistisch misszuverstehen. Es ist ein Herzensdialog, der die objektive Glaubenswahrheit zum inneren Maßstab hat. Denn die Liebe ist nicht ohne die Wahrheit möglich.

In diesem Sinne ist auch Gertrud von Helfta zu verstehen, die über die göttliche Liebe gesagt hat:

„Eia, es öffne sich mir

deines liebsten Herzens

heilbringender Eingang.

Siehe, mein Herz

habe ich nicht mehr bei mir;

doch du, o Liebster, mein Schatz,

du bewahrst es auf

in deiner Kammer bei dir.

Du, du bist meines Herzens einziges,

ganzes,

liebstes

Wesenskernchen;

dir allein hat sich glutvoll

angeschmiegt meine Seele.“

(Fünftes Exercitium: Die göttliche Liebe, S. 139)[1]

So darf ich Ihnen, sehr geehrter, lieber Herr Pfarrer Hochenauer sehr herzlich gratulieren, verbunden mit einem großen Vergelt’s Gott!

[1] Aus: Gertrud von Helfta, Exercitia spiritualia, Geistliche Übungen, Lateinisch u. deutsch, hrsg., übers. u. komment. v. Siegfried Ringler, Humberg Verlag 2001