Pontifikalamt zum Fest des Heiligen Ulrich in der Basilika Sankt Ulrich und Afra

Augsburg (pba). Am Gedenktag des Heiligen Ulrich, dem 4. Juli, hat der Diözesanadministrator im Bistum Augsburg, Weihbischof Josef Grünwald, mit Bezug auf die Gerichtsregeln im Buch des Propheten Hosea die Gläubigen daran erinnert, von Ungerechtigkeit, Lüge und menschlichem Machbarkeitswesen umzukehren zum Vertrauen auf Gott. Gott akzeptiere zwar die freie Entscheidung der Menschen gegen seine Heilsgewalt, jedoch müssten sie in diesem Fall die Konsequenzen tragen, erklärte der Weihbischof. Wörtlich sagte der Diözesanadministrator: „Die Kirche braucht in schwieriger Zeit eine grundlegende Neuorientierung jedes Einzelnen durch den Heiligen Geist. Wer im Vertrauen auf den Heiligen Geist Gerechtigkeit sät, empfängt den Heiligen Geist.“
Weihbischof Grünwald predigte während eines Pontifikalamtes im Rahmen der Ulrichswoche in der Basilika Sankt Ulrich und Afra. An der Heiligen Messe nahmen Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators, Domkapitular Prälat Karlheinz Knebel, und weitere Mitglieder des Augsburger Domkapitels sowie Vertreter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem teil.
Information zum Augsburger Bistumspatron Ulrich:
Der heilige Ulrich wurde 890 als Sohn einer in Wittislingen ansässigen Adelsfamilie geboren. Udalrich (= reich an väterlichem Erbe) erhielt seine Ausbildung in St. Gallen (Schweiz). 923 zum Bischof bestellt, leitete er 50 Jahre lang das Bistum Augsburg. Seine Hauptsorge galt dem Welt- und Ordensklerus, der Gestaltung der Liturgie und den Armen. Untrennbar ist sein Name durch die Verteidigung Augsburgs gegen die Ungarn (955) mit der Reichsgeschichte verbunden. Er zählt zu den führenden deutschen Bischofsgestalten des zehnten Jahrhunderts. Im Jahre 993 wurde Ulrich, dessen Verehrung unmittelbar nach seinem Tod am 4. Juli 973 einsetzte, als erster in förmlicher Kanonisation heilig gesprochen.Das Andenken an den Patron des Bistums ist bis heute lebendig.