„PR-Tag“ im Haus Sankt Ulrich
Beim Tag der Pastoralassistenten/-assistentinnen und Pastoralreferenten/-referentinnen im Haus Sankt Ulrich stand dieses Mal das Thema „Seelsorge mit queeren Menschen“ im Mittelpunkt. Der Referent Dr. Andreas Heek, Leiter der Arbeitsstelle Männerseelsorge und Koordinator LSBTIQ-Pastoral in den deutschen Diözesen, rief zu einer wirklich inklusiven seelsorglichen Arbeit mit queeren Menschen auf.
Gerade durch die öffentliche Diskussion, so Heek, gerieten sexuelle Orientierung und persönliche Lebensführung in den Fokus von Seelsorge. Seelsorgerinnen und Seelsorger sollten hilfreich agieren: für einzelne Menschen mit ihren verschiedenen sexuellen Orientierungen, für die Angehörigen queerer Menschen, in der Gemeinde und im kategorialen Bereich.
Der Referent nahm die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit in eine Theorie von Geschlechtlichkeit, dem Spannungsfeld von Gesellschaft, humanwissenschaftlichen Erkenntnissen und soziologischen Befunden. Aus religionssoziologischer Sicht sieht Heek Religion und Kirche in Schwierigkeiten, „wenn sie die bisherige Geschlechterordnung nicht nur hervorhebt, sondern sie sogar sakralisiert“.
Er lud dazu ein, dass die Kirche unter anderem queere Menschen explizit benennen und einladen solle - und nicht nur betonen, dass alle Menschen eingeladen seien. Gerade deshalb sei es wichtig, dass es in jedem Bistum Stakeholder gebe, die dieses Thema immer wieder betonten.
Mittlerweile gibt es in 18 deutschen Bistümern Seelsorger und Seelsorgerinnen für queersensible Pastoral. Auch im Bistum Augsburg soll es ab September dafür eine Planstelle geben. Diese Initiative hoben die Pastoralassistenten/-assistentinnen und Pastoralreferenten/-referentinnen auf ihrer anschließenden hybrid stattfindenden Vollversammlung nochmals deutlich hervor.
Die „PR-Tage“ finden zwei Mal jährlich im Haus Sankt Ulrich statt, beginnend mit einem Fortbildungsteil und der anschließenden Vollversammlung der knapp 190 Mitglieder dieser Berufsgruppe.