Prälat Bertram Meier mit Sankt-Gerhard-Medaille ausgezeichnet

Augsburg (pba). Der Weltkirchenreferent des Bistums Augsburg Prälat Dr. Bertram Meier ist während seines Serbien-Besuches in der Osterwoche von Bischof Ladislav Nemet mit der Sankt-Gerhard-Medaille ausgezeichnet worden. Der serbische Bischof der Diözese Zrenjanin schreibt in der Ehrung an Prälat Meier, dass nach den Jugoslawien- und Kosovo-Kriegen die Gläubigen seines Bistums „vor nahezu unüberwindbaren Herausforderungen“ standen. Das Interesse und die Zuwendung von Prälat Meier seien für Zrenjanin „stets ein menschlicher Hoffnungsschimmer, ein Zeichen christlicher Nächstenliebe und vor allem ein Beweis der mitbrüderlichen Obsorge“ gewesen.
Die Sankt-Gerhard-Medaille wurde im vergangenen Jahr zum Silbernen Diözesanjubiläum ins Leben gerufen. Der Heilige Gerhard ist der Patron des Bistums Zrenjanin. Domkapitular Meier freute sich über die Ehrung und dehnte die Komplimente auf seine Mitarbeiter aus: „Die Ehre gilt nicht allein mir. Wenn nicht das ganze Team der Abteilung Weltkirche so engagiert arbeiten würde, wäre manches nicht möglich.“
Nach dem Besuch des serbischen Bischofs Ladislav Nemet am Ulrichsfest des vergangenen Jahres in Augsburg, war Weltkirchenreferent Prälat Dr. Bertram Meier in der Osterwoche zu einem Gegenbesuch nach Serbien aufgebrochen. Dabei informierte er sich über die Projekte, die von Augsburg aus gefördert werden. Neben Mess-Stipendien, die dem Unterhalt der Priester dienen, flossen der Diözese Zrenjanin wiederholt Mittel zu, um das kirchliche Leben in dieser für die katholische Kirche schwierigen Situation zu stützen. Da Seelsorge oft mit der Leibsorge beginnt, wurde z.B. ein Traktor angeschafft für eine Pfarrei, die stark von der Landwirtschaft lebt. Das größte Projekt war die Hilfe bei der Sanierung der Pfarrkirche St. Gerhard in Vrsac (Werschetz). Das Gotteshaus wurde 1863 errichtet und gehört zu den imposantesten Sakralbauten Serbiens. Der Turm und das Dach mussten gesichert und stabilisiert werden.
Die Diözese Zrenjanin liegt nördlich von der Hauptstadt Belgrad und umfasst etwa 9400 Quadratkilometer. (Zum Vergleich: Das Bistum Augsburg hat 13250 Quadratkilometer.) Seit 1923 war das Gebiet Apostolische Administratur des jugoslawischen Banats, am 16. Dezember 1986 erfolgte die Erhebung zur Diözese.
Bischof Nemet ist Steyler Missionar und stammt aus dieser Gegend. Von seinem Orden in viele Teile der Welt gesandt, sammelte er Erfahrung als Provinzial, akademischer Lehrer und Sekretär der ungarischen Bischofskonferenz. Seine Muttersprache ist ungarisch, wie auch die meisten seiner ca. 64000 Katholiken ungarischer Muttersprache sind. Einige Deutsche – vor allem unter der älteren Generation - sind noch da, sodass Gottesdienste mitunter mehrsprachig stattfinden.
Da der Großteil der Bevölkerung serbisch-orthodox ist, machen die Katholiken nur etwa 10 Prozent aus. Auch die Zahl der Priester hält sich in Grenzen: 26 Geistliche sind in 38 Pfarreien mit insgesamt 64000 Gläubigen aktiv: 21 Diözesanpriester, 5 Ordensgeistliche. Dazu kommen 6 Ordensschwestern, die sich in der Bildung von Kindern und Jugendlichen einsetzen.
Bischof Nehmet, der erst seit knapp vier Jahren im Amt ist, strahlt großen Optimismus aus: „Wir sind klein, aber fein“, meint er lächelnd und betont nicht ohne Stolz, dass Katholiken keiner Nationalkirche angehören, sondern weltkirchlich vernetzt sind: „Das ist ein riesiges Plus. Wir blicken über den eigenen Tellerrand hinaus.“