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Wichtiges
Fachtagung „Flüchtlinge in unseren Gemeinden“

Praktische Fragen - kompetente Antworten

05.10.2015

160 Teilnehmer aus dem gesamten Gebiet der Diözese Augsburg waren gekommen, um sich kompetente Antworten auf ihre Fragen geben zu lassen. Die ehrenamtlichen Helfer im Bereich der Asyl- und Flüchtlingsarbeit konnten sich austauschen und von Fachkräften beraten lassen.

Seinen wohl ersten Auftritt in der Öffentlichkeit hatte der neue Flüchtlingsbeauftragte der Diözese Augsburg, Diakon Ralf Eger. An seinem zweiten Arbeitstag stellte er sich und seine Aufgaben bei der Fachtagung des Diözesanrates zu Asyl- und Flüchtlingsfragen vor. Die Teilnehmer erhielten seine E-Mail-Adresse, um auch weiterhin mit ihm in Kontakt zu bleiben, der "die vielen Fäden des Engagements für Flüchtlinge und Asylbewerber" zusammenführen möchte.

Zuvor hatte Prälat Dr. Bertram Meier die Anwesenden mit einem geistlichen Impuls auf bestimmte biblische Grundlagen ihres Engagements eingestimmt. Der Seelsorgeamtsleiter zeigte, dass Asyl und Flucht zentrale Themen in der Heilsgeschichte sind, vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten bis hin zur Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten.

In ihrer Begrüßung aller Teilnehmer und Referenten hatte die Diözesanratsvorsitzende Hildegard Schütz zu Beginn der Tagung das große Engagement der Katholiken in den Pfarreien des Bistums hervorgehoben, welche auf diese Weise einem zentralen christlichen Auftrag nachkämen. Sie wies jedoch auch auf jene Aspekte der Situation hin, die vielen Menschen in Deutschland Sorge bereiten und möglicherweise auch die Helfer fragen lassen, ob sie und die staatlichen Kräfte irgendwann einmal an die Grenzen des Möglichen kommen könnten. Doch dies sollte nicht Thema dieses Freitagabends sein, praktische Fragen der zahlreich erschienenen Helfer standen im Mittelpunkt der Fachtagung.

Hauptsächlich aus dem Bereich der Caritas kamen die Experten, welche versuchten, auf unterschiedliche Problemlagen und Anfragen Antworten zu formulieren: Wolfgang D. Friedel, Leiter des Referates Migration und Auslandshilfe des Diözesan-Caritasverbandes, konnte auch auf eine reiche Auslandserfahrung zurückgreifen: Er hat persönlich zahlreiche Flüchtlingslager im Orient besucht und kennt auch Syrien sehr gut. Werner Neumann, im Diözesan-Caritasverband für die Beratung von Flüchtlingen und Asylbewerbern zuständig, machte die medizinischen Hilfsmöglichkeiten für die Menschen bekannt, die oft bereits krank oder verletzt in Deutschland ankommen. Unterstützung von professionellen Helferinnen vor Ort erfuhren sie von ihren Kolleginnen Sarah Dillmann (Memmingen, Mindelheim) und Martina Ruhland (Kaufbeuren-Ostallgäu). Vielleicht am meisten gefragt war Helmut Riedl, der als Rechtsanwalt seit 23 Jahren mit dem Diözesan-Caritasverband als Vertragspartner zusammenarbeitet. Souverän geleitet wurde die Fachtagung von Otto Kocherscheidt, Leiter des Sachausschusses "Europa: Nachbarschaft-Partnerschaft-Integration" im Diözesanrat, der die Veranstaltung federführend vorbereitet hatte.

 

Drei verschiedene Aspekte des Abends hat Bernhard Gattner, Leiter der Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Diözesan-Caritasverband herausgearbeitet:

"Wir wollen die Probleme nicht verschweigen"

"Es sind nicht meine oder deine, es sind unsere Flüchtlinge"
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