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Wichtiges
Abt Theodor Hausmann zum Kreuzfest im Kloster Scheyern

Seit 1180 Verehrung der Heilig-Kreuz- Reliquie aus Jerusalem

Der Augsburger Abt Theodor Hausmann von St. Stephan feierte die Heilige Messe bei den Benediktinern in Scheyern.
Der Augsburger Abt Theodor Hausmann von St. Stephan feierte die Heilige Messe bei den Benediktinern in Scheyern. , © pba, Viktoria Felbermeir
01.05.2011

Augsburg (pba). Immer am ersten Sonntag im Mai feiern die Benediktiner des oberbayerischen Klosters Scheyern das Kreuzfest mit einem Wallfahrtsgottesdienst. Seit 1180 birgt Scheyern eine Reliquie des Heiligen Kreuzes aus Jerusalem, dessen Verehrung zwei Mal im Jahr, am Fest der Kreuzauffindung (3. Mai) und am Fest der Kreuzerhöhung (14. September), besonders gefeiert wird. Die diesjährige Festpredigt am Sonntag, 1. Mai 2011, hat Abt Theodor Hausmann OSB aus dem Kloster St. Stephan in Augsburg gehalten.

In seiner Predigt sagte Abt Theodor, dass es ein Missverständnis sei, Jesus nur als den „Strahlemann“ zu sehen. „Am Auferstandenen sind die Wundmale sichtbar. Der von Gott bestätigte Auferstandene wurde zuvor geschunden, hat gelitten und ist für uns gestorben. Leiden, Tod und Auferstehung gehören untrennbar zusammen.“ Für uns Christen sei das ein forderndes Lebensprogramm, sagte der Abt den zahlreichen Gläubigen. „Am Auferstandenen die Wunden wahrzunehmen, sie auf unser Leben anzuwenden und diese barmherzig an zu nehmen ist unsere Aufgabe“, führte Abt Theodor gegenüber den Pilgern aus.

Zur Geschichte der Heilig-Kreuz-Reliquie:

Der Kanoniker Patriarch Fulcherius von Jerusalem (1146-1157) hatte einen Kanoniker namens Konrad mit einem Kreuzpartikel nach Europa gesandt, um Almosen zur Erhaltung der heiligen Stätten zu sammeln. Die Dachauer Grafen brachten die Reliquie 1156 in ihren Besitz und hielten sie verborgen. Mit dem Leichnam des Letzten ihres Geschlechtes, Konrad III., kam das Heilig Kreuz nach Scheyern, wo es seither als kostbarer Schatz verehrt wird.

Das Heilig Kreuz von Scheyern hat, wie alle Byzantinischen Kreuze, einen doppelten Querbalken. Der obere Balken stellt die Kreuzesinschrift dar, denn bei der Verehrung des Hl. Kreuzes in Jerusalem wurde auch die Inschrift gezeigt und an das Kreuz geheftet.