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Wichtiges
Tag des gottgeweihten Lebens

„Sie präsentieren Jesus selbst!“

02.02.2022

In der Heiligen Messe anlässlich des Tages des gottgeweihten Lebens hat Bischof Dr. Bertram Meier am Mittwochabend im Augsburger Dom allen Frauen und Männern, die nach den evangelischen Räten Armut, Keuschheit und Gehorsam leben, für ihr Zeugnis gedankt. Dadurch, so der Bischof, präsentierten sie Jesus selbst: „Sie sind eine lebendige Predigt des Festes der Darstellung des Herrn!“ Indirekt nahm er auch auf die derzeitige Missbrauchsdebatte Bezug: „Leider haben graue Eminenzen und dunkle Existenzen einen langen Schatten auf Christus geworfen, das Licht der Welt. Die Licht sein sollten, haben Jesus und sein Evangelium verdunkelt. Das ist Verrat an der Frohen Botschaft.“

Den „Tag des gottgeweihten Lebens“ feiert die katholische Kirche am 2. Februar erst seit 1997. Bereits seit der Spätantike aber ist dieser Tag dem Fest der Darstellung des Herrn gewidmet, es geht zurück auf die Erzählung im Lukas-Evangelium. Danach brachten Maria und Josef ihren Sohn Jesus, einer alten Regel folgend, 40 Tage nach dessen Geburt in den Tempel, wo er vom greisen Simeon und der betagten Prophetin Hanna als Erlöser erkannt wurde.

Bischof Bertram: „In den beiden Senioren, die im Herzen so jung geblieben sind, begegnen sich das Alte und das Neue Testament, die Verheißung und die Erfüllung. Durch die Stimme des Simeon steigt Gott gleichsam ins Herz seines Volkes hinab, das darauf wartet, das Heil zu schauen. Heute hebt Gott die Tore der Erlösung und öffnet die Tür für die endgültige Erfüllung in der Ewigkeit.“

Der Bischof weiter: „Nicht nur der Tempel von Jerusalem vor zweitausend Jahren, auch unser Dom heute ist erfüllt von der Herrlichkeit des Herrn. Ihm bringen wir unsere Psalmen und Hymnen, vor ihn tragen wir unseren Dank und unsere Bitten, ihm widmen wir Weihrauch und Licht. Wir schauen auf das ‚Licht der Völker‘ und erinnern uns das sprechende Wort: ‚In deinem Licht schauen wir das Licht.‘ (Ps 36,10) Im Licht der Welt entdecken wir uns selbst, wir sehen uns in einem neuen Licht.“

Blasiussegen

Nie war er so wertvoll wie heute: Der Blasiussegen gilt im Volksglauben als Schutz vor Halskrankheiten.

Wieviel Licht ein Ordens-Christ verbreiten könne, das verdeutlichte Bischof Bertram mit Beispielen aus seiner eigenen Biographie: Sei es die Sternschwester gewesen, die das schwerkranke frischgeborene Baby Bertram im Josefinum betreute, die Jesuiten, von denen der Student sich in Rom formen ließ, oder die Ordensfrauen, „mit denen ich bis jetzt als Priester und Bischof zusammenarbeiten und verbunden sein darf.“

Im Anschluss an den Festgottesdienst wurde den anwesenden Gläubigen der traditionelle Blasiussegen gespendet. Dieser Segen geht auf den heiligen Bischof und Märtyrer Blasius von Sebaste zurück und gilt im Volksglauben seit jeher als Gebet zum Schutz gegen Halskrankheiten.