Tag der Priester und Diakone: "Priesterliche Spiritualität heute - (Wieder)-Entdeckungen"

Am heutigen Fest des hl. Kilian haben sich Geistliche aus dem gesamten Bistumsgebiet zum "Tag der Priester und Diakone" in der Ulrichsbasilika und im Haus St. Ulrich zu Gottesdienst, geistlichem Vortrag und Austausch getroffen. Nach dem Wallfahrtsgottesdienst mit Bischof Konrad, an dem unter anderen Pilgerinnen und Pilger aus den Dekanaten Günzburg, Neuburg-Schrobenhausen, Neu-Ulm und Pfaffenhofen teilnahmen, referierte Prof. Dr. Wolfgang Vogl von der Theologischen Fakultät der Universität Augsburg über "Priesterliche Spiritualität heute" (Beitrag auf katholisch1.tv).
Der Inhaber der Stiftungslehrstuhls für "Theologie des geistlichen Lebens" zeigte in seinem Vortrag "von Mitbruder zu Mitbrüdern" in sechs Schritten auf, was für ihn als Priester den Kern spirituell-geistigen Lebens ausmacht. Dabei bildete die Stelle aus der Apostelgeschichte "Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich Dir" (Apg 3,6) den Rahmen seiner Ausführungen. Mit Gott zu reden sei das Wichtigste, von Gott die logische Konsequenz, so Professor Vogl. Davon sei auch nicht die Zeit des Urlaubs und der Erholung ausgenommen.
Bei den Sakramenten "in persona Christi" zu handeln, bedeute laut Professor Vogl für den Priester eine große Entlastung. Dieser müsse sich im sakramentalen Handeln zurücknehmen und Christus durchsichtig machen. Denn Sinn des Gottesdienstes für die Gläubigen sei es "Heimat in Christus zu finden". Mit Blick auf die Betrachtung der Heiligen Schrift und den Empfang der Sakramente rief er den anwesenden Priestern und Diakonen zu: "Fangen wir bei uns selbst an, sorgen wir uns um das eigene Herz und um Christus als unser geistlicher Besitz." Nur so können geistliche Menschen "sich als geheilte Menschen unter die Menschen begeben".