Verbundenheit mit dem Heiligen Land
Ignatius Youssef III. Younan ist Patriarch von Antiochien und des ganzen Ostens und leitet in dieser Eigenschaft die mit dem Heiligen Stuhl unierte Syrisch-Katholische Kirche. Am heutigen Dienstag fand er sich in Augsburg zu einem Besuch im Bischofshaus ein. Bischof Bertram und der Patriach sind sich seit der gemeinsamen Arbeit auf der Weltsynode in Rom gut bekannt.
In dem auf Italienisch geführten Gespräch der beiden Bischöfe ging es auch um die schwierige Lage der Menschen wie auch der kirchlichen Arbeit im Heiligen Land. Neben den Verwüstungen, dem Leid und den Fluchtbewegungen, die die aktuellen Kriege im Gazastreifen und im Libanon zur Folge haben, spitzt sich die Lage auch in Syrien, wo radikalislamische Verbände wieder auf dem Vormarsch sind, gerade weiter zu. Neben diesen aktuellen Themen besprachen die Geistlichen auch die weitere Zusammenarbeit auf weltkirchlicher Ebene vor allem im Zusammenhang des weltweiten synodalen Prozesses sowie die Unterstützung der Diözese für die syrisch-katholische Gemeinde in Augsburg. Als Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit und Anerkennung überreichte der Patriarch dem Bischof eine Medaille, die Unserer Lieben Frau von der Befreiung zeigt. Diese Marienfigur wird im syrisch-katholischen Kloster Charfet nördlich von Beirut besonders verehrt.
Ignatius Youssef III. Younan wurde 1944 im nordostsyrischen al-Hasaka geboren und studierte Theologie und Philosophie im Libanon und in Rom. 1995 wurde er zum ersten Bischof der neugegründeten syrisch-katholischen Eparchie im nordamerikanischen Newark ernannt. 2009 wurde er zum Patriarchen der syrisch-katholischen Kirche gewählt. Die seit Jahrhunderten mit dem Heiligen Stuhl unierte Kirche ist eine von 23 katholischen Ostkirchen und zählt rund 150.000 Gläubige, die vor allem in Syrien, dem Irak und dem Libanon leben. Die syrisch-katholische Kirche folgt dem westsyrischen Ritus und gebraucht das Syrisch-Aramäische als Liturgiesprache.