Menü
Wichtiges
Valentin-Karlstadt-Theater München begeisterte Gäste der aktion hoffnung beim „Kultur im Herbst“

„Wie soll ich mit zwei Billets alleine ins Theater??“

v.l.: Bele Turba (Liesl Karlstadt), Christian von der Au (Klavier und Nebenrollen) und Gerald Karrer (Karl Valentin) traten bei den Ettringer Kulturtagen auf. Foto: Aktion Hoffnung.
v.l.: Bele Turba (Liesl Karlstadt), Christian von der Au (Klavier und Nebenrollen) und Gerald Karrer (Karl Valentin) traten bei den Ettringer Kulturtagen auf. Foto: Aktion Hoffnung.
05.10.2010

Augsburg/Ettringen (ah). Die Kunst, Alltagsdinge unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und mit diversen Schwierigkeiten der menschlichen Kommunikation und Zusammenlebens fertig zu werden – das zeigte das Valentin-Karlstadt-Theater München im übervollen Saal des Eine-Welt-Zentrums der aktion hoffnung auf dem Gut Ostettringen. Das Ensemble aus Gerald Karrer (Karl Valentin), Bele Turba (Liesl Karlstadt) und Christian von der Au (Klavier und Nebenrollen) überzeugte mit Witz, Charme und verbalen Konnotationen. „Habt’s Ihr denn keine Heimat??“ – diese Frage stellte sich das Trio, nachdem der Ruf nach Zugaben der mehr als 300 Zuschauer nicht verstummen wollte.

Mit den Valentin-Klassikern „Der verhexte Scheinwerfer“, „Der Firmling“ und „Der Theaterbesuch“ führten die drei Ensemble-Mitglieder in die Gedanken- und Erfahrungswelt des Karl Valentin ein, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit hintersinnigem Humor und einem Augenzwinkern seinen Zuschauern oftmals eine Lehre erteilte. Seine sprichwörtliche Skurilität hat nun mehr als ein Jahrhundert überdauert, doch die Lehren aus seinen Wortklaubereien sind auch heute noch nützlich. Hintersinn, Humor, der Geist der 20er Jahre, menschliche Kalamitäten – ein wundervolles Potpourri, das das Valentin-Karlstadt-Varieté zeigte. Christian von der Au ließ musikalisch die 20er Jahre wieder aufleben – da durften Chansonsn wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ natürlich nicht fehlen. Das Profi-Ensemble hat sonst seine Auftritte im Münchner Hofbräukeller und im Großen Haus des Prinzregententheaters in München.

Der „Kultur im Herbst“, nun zum dreizehnten Mal von der aktion hoffnung und der Gemeinde Ettringen ausgerichtet und von der Augsburger Allgemeinen mit der „Silberdistel“ ausgezeichnet, zeigt in diesem Jahr die weit überregionale Bedeutung dieses Kulturfestivals, dessen Erlös aus den Eintrittspreisen dem Jahresprojekt der aktion hoffnung – dem „Don Bosco Yotuh and Technical Centre“ in Youhanabad/Lahore in Pakistan zu Gute kommt, wo muslimische und christliche Kinder und Jugendlich die Chance auf eine Schul- und Berufsausbildung haben. So lobte auch der Schirmherr der diesjährigen Kulturtage, der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen Franz Josef Pschierer, das Engagement der aktion hoffnung, der Zuschauer, Sponsoren und Freunde der Hilfsorganisation.