„Wir sollen keine `Fernseher´ sein!“
Mit ohrenbetäubendem Lärm der wohl größten Rätsche der Welt und zahlreichen kleineren Rätschen hat die aktion hoffnung - gemeinsam mit der Abteilung Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums Augsburg sowie dem Bischöflichen Jugendamt - heute ihre traditionelle „Rätsch-Aktion“ in der Karwoche 2015 eröffnet. Der Leiter der Abteilung Mission-Entwicklung-Frieden, Pfarrer Dr. Ulrich Lindl, dankte den etwa 70 Jungen und Mädchen, die stellvertretend für viele Hundert Jugendliche in der Pfarrei Maria, Hilfe der Christen in Krumbach gekommen waren, für ihren Einsatz. „Wir sollen keine `Fernseher´ sein, bei dem man mit der Fernbedienung einfach schnell weiterzappt. Wir wollen den Menschen in unserer Nähe sehen und nicht übersehen. Darüber hinaus schaut Ihr aber auch auf die Kinder und Jugendlichen, die Eure Hilfe brauchen. Für Kinder und Jugendliche im Nordirak setzt Ihr euch in dieser Rätschaktion ein“.
Zusammen mit Pfarrer Kazimierz Piotrowski und Diözesanreferent Anton Stegmair gestaltete er eine Andacht zum Beginn der Aktion in der Pfarrkirche. Im Pfarrheim begrüßte dann Ministrantenreferent Thomas Kohler die Gäste, darunter auch die Vorsitzende des Diözesanrates, Hildegard Schütz und den ersten Bürgermeister von Krumbach, Hubert Fischer. Dieser dankte den Kindern und Jugendlichen für Ihr tolles Engagement und ihren Einsatz für die Kinder im Nordirak. Die drei Oberminis der Pfarrei erläuterten darauf kurz die drei Workshops, in die sich die Kinder dann einteilten. Sie sollten nachempfinden können, was es heißt, auf der Flucht zu sein. Ein Zelt wurde mit einfachsten Materialien gebaut, ein Spiel aus Resten gebastelt, und ein Essenspaket gepackt, wie es Flüchtlinge erhalten.
Mit ohrenbetäubendem Lärm startete dann Johannes Müller von der aktion hoffnung das gemeinsame Rätschen. Mit dabei war die größte Rätsche der Welt, die im Bistum Augsburg „zuhause“ ist, und die Maße zwei mal drei Meter hat. Sogar vom Kirchturm erklangen Rätschen, da der Mesner an diesem Mittag das Mittagsgeläut ausgestellt hatte.
In diesem Jahr steht die Rätschaktion unter dem Leitwort „Für traumatisierte Kinder im Nordirak“. Sie weist damit darauf hin, dass in den Gottesdiensten nach dem Gloria der Gründonnerstagsmesse bis zur Osternachtfeier die Kirchen- und Altarglocken durch Rätschen ersetzt werden. Vielerorts ziehen Kinder und Jugendliche, oft Ministranten, durch die Pfarrgemeinden, und machen mit den Rätschen auf die Gottesdienste aufmerksam. Vielfach gehen die Jugendlichen auch mit ihren Rätschen von Haus zu Haus und erbitten Spenden. 50 Prozent dieser Gelder werden in diesem Jahr für ein Projekt für traumatisierte Kinder und Jugendliche im Nordirak eingesetzt. Die anderen 50 Prozent verbleiben in der heimischen Jugend- und Ministrantenarbeit in den Pfarrgemeinden. Im vergangenen Jahr konnten an ein Frauen- und Kinderprojekt in Ecuador mehr als 13.000 Euro weiter geleitet werden.
Weitere Infos zur Aktion und Spendenkonto unter: http://www.aktion-hoffnung.de/page/r%C3%A4tschaktion
Ein Beitrag dazu ist zu sehen unter:
http://www.katholisch1.tv/index.php/kath1/%28darstellung%29/video/%28beitrag%29/12460