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Kolpingwerk

50 Jahre Allgäuhaus: Eine große Familie

17.06.2023

Wertach (pdke). „Kolping sieht die Familie als Grundbaustein der Gesellschaft an und setzt sich für ein gelingendes Familienleben ein“, heißt es im Leitbild des Kolpingwerks in Deutschland. So war es dem Katholischen Sozialverband wichtig, an diesem Wochenende seinen Fokus auf das Motto „#WeAreFamily“ zu richten und auch das 50-jährige Bestehen des Allgäuhauses in Wertach unter diesem Gedanken als ein Familien-Festival zu feiern.

Der Einladung waren mehr als 600 Personen ins Allgäu gefolgt, um hier an diesem Wochenende ein Jubiläum mit buntem Programm für Jung und Alt zu feiern. Der Gottesdienst mit Bischof Dr. Bertram Meier auf der freien Wiese stand ganz in diesem Zeichen. Eine besondere Überraschung wartete am Ende der Heiligen Messe auf den langjährigen Vorsitzenden des Allgäuhaus-Trägervereins, Herbert Barthelmes, der von Bischof Bertram für seine Verdienste mit der Ulrichsmedaille ausgezeichnet wurde.

„Hervorzuheben sind seine außerordentlichen Verdienste um das 1972 eröffnete Kolping-Familienzentrum Allgäuhaus in Wertach“, würdigte der Bischof die den 1954 geborenen Buchloer. Seit 1995, also mehr als der Hälfte des Bestehens dieser Einrichtung, kümmere sich Barthelmes als erster Vorsitzender des Trägervereins um die Belange des Familienzentrums. Mit einer umfassenden Generalsanierung vor 20 Jahren und einer steten Weiterentwicklung in konzeptioneller, personeller wie auch baulicher Hinsicht habe er das beliebte Haus für gemeinnützige Familienerholung zukunftsfähig gemacht, so Bischof Bertram. Zeitlebens sei Barthelemes mit dem Kolpingverband verbunden. Dort wie auch auf allen Ebenen des katholischen Sozialverbandes habe sich der Bankkaufmann in zahlreichen Ämtern und in wechselnden Aufgaben mit seinen umfassenden Kompetenzen und Fähigkeiten eingebracht.

Über das Maß hinaus habe er sich unter anderem im Vorstand der Kolpingfamilie Buchloe, als stellvertretender Vorsitzender im Diözesanverband wie auch im Landesverband Bayern, als Vorstandsmitglied des Kolping­bildungswerks in der Diözese Augsburg und als Mitglied des Bundesvorstands engagiert. Darüber hinaus war und ist er in seiner Heimatstadt Buchloe politisch sehr aktiv. „,Treu Kolping‘ ist für Barthelmes nicht bloß ein Gruß. Bodenständig und menschenzugewandt, mit dem besonderen Fokus für die Familien, setzte er die Ideale und das Werk Adolph Kolpings in seinem herausragenden Engagement fort“, schloss Bischof Bertram seine Rede.

Mit „Kolping ist Familie - mit Gott als Fels in der Brandung“ überschrieb Bischof Dr. Bertram Meier seine Predigt, die er während des Gottesdienstes zum Jubiläum hielt - musikalisch gestaltet von Robert Haas, Sängerin Diana Brüheim, Markus Kerber und Bernhard Fendt. Es konzelebrierten der Kolpingdiözesanpräses Wolfgang Kretschmer gemeinsam mit den ehemaligen Kolpingdiözesanpräsides Monsignore Josef Hosp, Monsignore Alois Zeller, dem ehemaligen Wertacher Pfarrer Franz Reiner, Bezirkspräses Diakon Ludwig Drexel sowie Verbändereferent Domivkar Dominic Zitzler.

„Ein Haus ist eine Lebensbaustelle, das wissen viele aus eigener Erfahrung. Mit Häusern werden Erinnerungen wach: oft geben sie das Gefühl von Geborgenheit, manchmal aber auch die Empfindung von Enge, Dunkelheit oder gar Gewalt und Unterdrückung. Daher ist es umso wichtiger, dass es echte Zufluchtsorte gibt. Das Allgäuhaus Wertach zählt ganz sicher dazu!“ Der Heilige Ulrich, dessen Doppeljubiläum das Bistum bald feiere, habe um Augsburg eine Mauer gebaut, um die Stadt vor Angriffen zu schützen, fuhr der Bischof fort und griff das Thema „Steine“ auf. Lebendige Steine, aus denen Gemeinschaften bestünden. Er nannte den Stein des Vertrauens, der wichtig für Verbindungen sei. Kolping nutze diesen Stein und verbinde Generationen miteinander. Der zweite Stein sei der der Freude, der ebenfalls zu Kolping gehöre. Adolf Kolping hatte Freude am Evangelium, betonte Bischof Bertram. Und als dritten Stein nannte er den Frieden, nach dem sich jeder sehne. Deshalb wünsche er sich von den Mitgliedern des Sozialverbands: „Dienen Sie dem Frieden.“

Während einer Talkrunde stellten die Vorsitzende der Kolpingfamilie St. Ulrich und Afra in Augsburg Johanna Maierbeck-Doll sowie Kolpingdiözesanpräses Kretschmer Bischof Bertram einige Fragen, etwa zu den Themen Familie sowie Frauen und Kirche. An Adolf Kolping schätze er sehr, seine konkret gelebte Frömmigkeit, die aus dem Herzen geflossen sei, betonte der Bischof. Er wünschte den Hausleitern Gerwin und Katharina Reichart und auch den Mitarbeitenden des Allgäuhauses, das in den vergangenen 50 Jahren mehr als 300.000 Gäste mit 1.900.000 Übernachtungen beherbergt habe, Harmonie und Frieden.

Den ganzen Tag über herrschte auf dem Gelände reges Treiben. Für Kinder gab es verschiedene Bastelangebote und Workshops, Hüpfburgen sowie Riesenseifenblasen zogen die jüngsten Festteilnehmer in ihren Bann. Außerdem wurden Hausführungen mit Infoständen angeboten, es wurde musiziert und ein Trommelworkshop durchgeführt – mit gemeinsamer Vorführung und Beteiligung des Bischofs. Die Geselligkeit für die ganze Familie kam nicht zu kurz. Am Abend spielte die Showband Scallywags und für die Kinder gab es Zaubershows mit Magic Martin.