60 Jahre Kirche „Verklärung Christi auf dem Berge“ in Rohrbach/Ilm
Zum 60. Weihetag der Kirche „Verklärung Christi auf dem Berge“ hat Bischof Dr. Bertram Meier die Rohrbacher Gläubigen ermutigt: „Ihre Kirche steht auf einem Berg. Gehen Sie immer wieder dort hinauf zum Gebet!“ Der Berg spielte schon in der Bibel eine zentrale Rolle. „Berge sind seit alters her Orte, wo Gott das Wort hat“, erklärte Bischof Bertram in seiner Predigt. Entworfen hat die Rohrbacher Kirche der Architekt Alexander von Branca (1919-2011) zusammen mit dem damaligen Pfarrer Bruno Feß (1924-2020).
Über den besonderen Kirchenbau sagte Bischof Bertram: „Ihre Kirche ist eine Trutzburg für den Herrn“ und fragte dabei die Gläubigen: „Ist es nicht schön, dass Sie eine Burg, eine Seelenburg, haben, gerade jetzt in dieser schweren Zeit?“ Wie Bischof Meier selbst, war auch der Architekt Branca gerne in Rom und hat sich dort Anregungen für seine Arbeit geholt. „Sie haben hier eine Basilika mitten auf dem Land“ führte Bischof Bertram aus „und das verbindet Sie mit Rom.“
Nach den Vorbildern von San Antimo nahe Montalcino (Toskana) und der katholischen Pfarrkirche St. Arsatius in Ilmmünster konzipierte Branca 1957 die Kirche. Nach zweijähriger Bauzeit konnte die neue und größere Kirche 1961 eingeweiht werden. Charakteristisch an der Kirche sind die halbrunde Apsis, die den Kirchenbau nach Osten zum Ilmtal hin abschließt, und die glatten, fensterlosen Seitenwände. Der Glockenturm ist etwas seitlich nach Nordwesten abgesetzt. Der atriumähnliche Vorhof im Westen verleiht dem Pfarrkomplex ein mediterranes Flair.
Bezugnehmend auf das Patrozinium der Rohrbacher Kirche „Verklärung Christi auf dem Berge“ lud der Bischof die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft zu einer „geistlichen Bergwanderung nach Tabor“ ein. „Dort ereignete sich die Verklärung des Mannes, an dem sich die Geister scheiden. In der Verklärung erklärt Jesus, wer er wirklich ist“, erklärte Meier.
Dabei brachte der Bischof drei Symbole ins Spiel, die das Rätsel „Jesus“ lösen helfen sollen: der Berg als besonderer Ort der Gottesbegegnungen, das weiße Gewand als Zeichen, dass Gott durch Jesus zu uns spricht und die Wolke als Symbol des Handelns Gottes in der Geschichte Israels. „Und diese drei Symbole sagen uns: Hier ist Gott selbst am Werk.“
Aber die Jünger mussten auch wieder vom Berg hinabsteigen, hinunter bis zur Talsohle.
„Der Weg der Jünger damals ist heute unser Weg. Der Bischof wies auf die Notwendigkeit hin, dass wir immer wieder Laternen brauchen, um uns Schritt für Schritt nach vorn zu tasten.
Seine Predigt schloss Bischof Bertram Meier mit den Wünschen an die Gläubigen: „Ich wünsche uns, dass wir einander Lichter aufstellen, die den Weg uns leuchten. Und ich wünsche uns auch, dass wir immer wieder den Mut haben, uns auf ein Bergerlebnis einzulassen - selbst wenn am Morgen im Tal noch dicker Nebel herrscht.“
Neben dem Kirchenbau in Rohrbach hat Branca zahlreiche weitere Kirchenbauten, aber auch weltliche Bauwerke entworfen. So hat er Spuren in die ganze Diözese Augsburg gelegt, wie etwa das Augsburger Priesterseminar St. Hieronymus, das Tagungshaus Sankt Ulrich in Augsburg oder das Pfarrzentrum St. Thomas Morus in Neusäß.