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Missio Canonica

71 junge Lehrkräfte in kirchlichen Dienst entsandt

08.07.2022

71 junge Frauen und Männer sind im Rahmen eines feierlichen Pontifikalgottesdienstes im Augsburger Dom von Bischof Dr. Bertram Meier in den kirchlichen Dienst entsandt worden. Gemeinsam mit dem Leiter der Hauptabteilung „Schule“, Weihbischof Florian Wörner, erteilte Bischof Bertram den angehenden Religionslehrerinnen und –lehrern die „Missio Canonica“ und rief Ihnen zu: „Sie haben keine Mission – sie sind eine!“

Mission heiße Sendung, so der Bischof weiter: „Wenn wir Christen – auch und gerade Sie – nicht ‚auf Sendung‘ bleiben und die Entwicklung unserer Gesellschaft lieber anderen ‚Sendern‘ überlassen, verfehlen wir unseren Grundauftrag. Für Religionslehrerinnen und -lehrer fallen Leben und Lehre, Berufung und Beruf zusammen. Sie lassen sich nicht trennen. Das ist auch der Grund, warum es nicht ausreicht, einfach ein Universitätsstudium in katholischer Theologie erfolgreich abzuschließen, um dann Religions­unterricht an den verschiedenen Schultypen erteilen zu können, die es in unserem Freistaat Bayern gibt – seien sie staatlich oder kirchlich. Für den Religionsunterricht braucht es den ausdrücklichen Auftrag der Kirche: So ist die MISSIO als Dokument Würde, aber auch Bürde.“

Dabei sollte nach den Worten des Bischofs das Wort des Apostels Petrus als Richtschnur gelten, der gesagt hatte: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen.“

Nach der Predigt kam dann der feierliche Moment: Die neuen Lehrkräfte traten einzeln nach vorn und erhielten aus den Händen von Bischof Bertram und Weihbischof Florian zum Zeichen ihrer Sendung eine Bibel. Daneben stehend teilten Dr. Kristina Roth und Markus Moder, gemeinsame Leiter der diözesanen Abteilung Schule und Religionsunterricht, das Zeugnis der kirchlichen Lehrerlaubnis, die Missio Canonica, aus – für einen Religionsunterricht, der, wie Kristina Roth am Rande des Gottesdienstes sagte, „gerade in unsicheren Zeiten, die ja auch an den Kindern und Jugendlichen nicht vorbeigehen, Orientierung und Sicherheit bietet und, ganz im Sinne eines Zitates von Papst Franziskus, „Geschichte menschlicher“ macht. Denn er ermutigt junge Menschen, die Welt aus dem Glauben zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.“

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Hier singt die Chefin: Dr. Kristina Roth (links) in der von Pater Norbert Becker (rechts) geleiteten Band.

Markus Moder blickte angesichts der feierlichen Missio-Verleihung auf die Zeit der Ausbildung in den schwierigen Corona-Jahren zurück: „Die neuen Lehrerinnen und Lehrer fundiert auf ihre berufliche Tätigkeit vorzubereiten, ist auch in dieser Zeit dank des hohen Engagements der Ausbildungsverantwortlichen sehr gut gelungen. Die spirituelle Begleitung der Lehrkräfte durch unsere Lehrerseelsorge hat die religionspädagogische Ausbildung ergänzt, mit dem Blick auf die ganze Person der jungen Kolleginnen und Kollegen - damit diese überzeugend Religion unterrichten können.“

Diese Anforderung stellte auch Bischof Bertram noch einmal in seiner Predigt klar: „Man kann in der Schule nicht mit kühler Distanz von Jesus Christus erzählen, wie man vielleicht Mathematik oder Chemie lehrt. Im Religionsunterricht bringt sich die Lehrkraft selbst ein: die eigene Glaubenserfahrung, die eigene Glaubensgeschichte, die eigenen Fragen und Zweifel. Ich wünsche Ihnen, dass in Ihrem Tun etwas von dem spürbar wird, was die Jünger Petrus und Johannes einst veranlasst hat, vor dem Hohen Rat in Jerusalem auszurufen: ‚Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben‘.“

Stimmungsvoll musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von einer Band unter der Leitung von Pater Norbert Becker – mittendrin auch Kristina Roth als Sängerin.