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Wichtiges
Tag der Ehejubilare

Absolventen einer Glaubens- und Lebenschule

08.07.2022

Beim „Tag der Ehejubilare“ in der Ulrichswoche hat Bischof Dr. Bertram Meier auf die wichtige Bedeutung von Seniorinnen und Senioren im Dienst der Glaubensweitergabe hingewiesen. Im Rahmen einer Feierstunde im Haus St. Ulrich und bei einem feierlichen Pontifikalamt mit dem Bischof blickten am heutigen Freitagnachmittag fast 275 Ehepaare aus dem Bistum Augsburg auf zahlreiche Jahre ehelicher Liebe, Verbundenheit und Treue zurück.

„Wenn es um die Weitergabe der Frohen Botschaft geht, haben alte Menschen oft ein besonderes Talent, den Blick auf das Wesentliche des Evangeliums zu lenken: das Wort Gottes, das aufbaut und tröstet, das Richtung gibt und stärkt“, richtete sich Bischof Bertram in seiner Predigt an die Seniorinnen und Senioren. Wie schön sei es doch, wenn zu zweit, als Paar, davon erzählt werde, wie Gott gerade in schwierigen Momenten begleitet und getragen habe, betonte der Bischof und bat die Ehepaare nicht nur füreinander, sondern auch miteinander zu beten. „Gerade Ihre Kinder und Enkel brauchen das Gebet, die Zukunft von Kirche und Gesellschaft.“

Begleitend zu den Fürbitten brachten Paare Symbole ihrer langjährigen Ehepartnerschaft vor den Altar. (Foto: Maria Rösch / pba)
Begleitend zu den Fürbitten brachten Paare Symbole ihrer langjährigen Ehepartnerschaft vor den Altar. (Foto: Maria Rösch / pba)

Die Klage, dass Gottesdienste vorwiegend von älteren Menschen besucht würden, deutete Bischof Dr. Meier als Hinweis für eine zunehmende Empfänglichkeit für Gottes Botschaft am Ende des Lebens: „Ich bin überzeugt, dass gerade alte Menschen aufgrund ihrer Erfahrung, die sie durch Höhen und Tiefen führte, die Brücke schlagen können zwischen Vergangenheit und Zukunft“. Sie könnten glaubhaft erzählen, was es heißt, zu hoffen, wenn Lebenspläne jäh durchkreuzt würden. „Sie können davon berichten, was Glauben bedeutet, wenn er durch dunkle Phasen des Lebens gegangen und gereift ist.“Bei der Darstellung Jesu im Tempel, seien es zwei hochbetagte Menschen gewesen, Simeon und Hanna, die den Messias in Empfang genommen hätten. „Es ist kein Zufall, dass es gerade alte Leute sind, die in Jesus den Messias erkennen. Sie haben eine Zeit langen Wartens hinter sich.“ Simeon und Hanna seien dabei nie ungeduldig geworden und hätten nie die Hoffnung aufge­geben, dass ihre Sehnsucht erfüllt werde. „Beide haben sich in hohem Alter den Blick nach vorn bewahrt, obwohl sie sicher auch die Versuchung spürten, nach hinten gewandt die Ereignisse zu bewerten“, verwies der Bischof auf das besondere Gottvertrauen der beiden Glaubenszeugen, die in einer Zeit voller Krisen und Widersprüche gelebt hätten.

Die Geschichte von Simeon und Hanna beinhalte eine Botschaft, die auch für die ältere Generation heute aktuell sei. So würden die beiden Senioren die Jüngeren dazu ermutigen, zwischendurch den älteren Menschen zuzuhören, und umgekehrt die Senioren darin bestärken, mehr von sich und ihren Glaubenswegen zu erzählen. „Weil Senioren eine reiche Vergangenheit mitten im Leben hinter sich haben, halte ich sie für geeignet, die Zukunft anzusagen, die mit dem Kind im Stall beginnt. Liebe Jubilarinnen und Jubilare: Die Kirche baut auf Sie“, betonte Bischof Bertram.  

Den „Tag der Ehejubilare“ feierten neben zwei Gnadenhochzeitspaaren, die bereits seit 70 Jahren verheiratet sind, 123 Goldene Hochzeitspaare (50 Jahre) mit. Darüber hinaus kamen 113 Paare, die vor 60 Jahren oder länger den Bund der Ehe geschlossen haben und 34 Juwelenhochzeitspaare (55 Jahre). Für sechs Jubelpaare war der „Tag der Ehejubilare“ auch gleichzeitig ihr Hochzeitstag.   

Im Anschluss an den Pontifikalgottesdienst empfingen die Eheleute den Einzelsegen.

Der „Tag der Ehejubilare“ wird veranstaltet von der Ehe- und Familienseelsorge sowie der Altenseelsorge im Bistum Augsburg. Er findet traditionell im Rahmen der Ulrichswoche statt. Einen weiteren Tag für Ehejubilare wird es am kommenden Montag, den 11. Juli mit 264 Paaren geben.