Als Seelsorger für die Malteser eingeführt
Bereits im vergangenen Jahr ist Pfarrer Markus Willig durch Bischof Dr. Bertram Meier zum Diözesanseelsorger für die Malteser im Bistum Augsburg berufen worden. Im Rahmen der Diözesanversammlung an diesem Samstag wurde er nun offiziell in sein Amt eingeführt. Während des Festgottesdienstes in der Pfarr- und Autobahnkirche Maria am Wege in Windach sprach der Bischof von einer „verantwortungsvollen Aufgabe“, die der 48-Jährige übernommen habe. Die anwesenden Malteser ermutigte er dazu, auch weiterhin „nah am Menschen“ zu sein.
Bischof Bertram richtete sich in seiner Predigt direkt an den neuen Diözesanseelsorger: „Als ‚Arbeiter im Weinberg des Herrn‛ gilt es für Sie, die haupt- und ehrenamtlichen Malteser als ‚Reben‛ in Ihrem Engagement gut zu ‚pflegen‛ und sie in ihrer Christusbeziehung achtsam zu begleiten, damit jede und jeder nach seinen Kräften reiche Frucht bringen kann.“ Aufgrund seines langjährigen Engagements bei den Maltesern sei er mit seinen Erfahrungen und Einblicken für diese neue Aufgabe ja bestens gerüstet. „Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft für diesen Dienst und wünsche Gottes Segen dafür.“
Bereits zu seiner Ernennung machte der Windacher Pfarrer deutlich, worum es ihm in diesem Dienst geht: „Ich freue mich sehr, weiter als Priester bei den Maltesern aktiv sein zu können und hoffe, dass es mir gelingt die spirituelle Dimension unseres Malteser-Dienstes mit unseren Helferinnen und Helfern, den Haupt- und Ehrenamtlichen zu teilen.“
Auf eine weitere wichtige Dimension des Dienstes der Malteser bezog sich der Bischof, indem er einen zentralen Satz aus der Lesung herausgriff und diesen im Hier und Jetzt der Diözesanversammlung ausbuchstabierte: „Wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in der Tat.“ Die Liebe am Nächsten zeige sich nicht im Redenschwingen, denn wenn Worten keine Taten folgten, blieben sie wirkungslos. „Lieben in der Tat“ sei eine passende und prägnante Umschreibung für das, wofür die Malteser stehen. „Voller Einsatz für die Menschlichkeit“, betonte Bischof Bertram und verwies exemplarisch auf die vielfältigen Dienste der Hilfsorganisation.
Dabei dürfe neben der Liebe aber auch die Wahrheit nicht zu kurz kommen, auch wenn dies für das Gegenüber herausfordernd sein mag, mahnte der Bischof. „Ein wahrhaftiger, offener und respektvoller Umgang macht das Miteinander menschlicher.“ Speziell für eine Gesellschaft, deren Zusammenleben vielerorts etwa an Egoismus und Nationalismus, Rassismus und Populismus zu erkranken drohe, sehe der Bischof nur ein Heilmittel: „Steuern wir dem entgegen und machen uns zum Sprachrohr, zum Fürsprecher und Anwalt für die schwächsten und verletzlichen Personengruppen.“
Uns Christen sei dieser Einsatz für die Menschlichkeit, für Gerechtigkeit und Frieden durch das Kind in der Krippe in die Wiege gelegt. Bischof Bertram führte dies konkret aus: „Jesus Christus ist das unüberbietbare Vorbild für unser Handeln. Was er verkündete, vollzog er im Tun – Gott, ein treuer Freund des Menschen: Er heilte Kranke, erwies den Sündern seine Barmherzigkeit und nahm sich der Entrechteten an.“ Diese Verbindung zu Christus aufrechtzuerhalten sei Aufgabe und Herausforderung für das alltägliche Leben, schrieb er den anwesenden Maltesern Gebet, Gottesdienst und das stille Verweilen in seiner Gegenwart ins Stammbuch. So werde auch der Dienst der Malteser bei allen Krisen und Katastrophen national wie auch weltweit eine wichtige Stütze karitativ-kirchlichen Handelns bleiben.
Die Diözesanversammlung findet alle zwei Jahre statt. Eingeladen sind die ehrenamtlichen Beauftragten sowie die Delegierten der Ortsgliederungen und der Diözesanvorstand. Ehrengäste waren heuer neben dem Diözesanbischof, Albrecht Prinz von Croÿ (Vize-Präsident MHD e.V.) sowie Caritas Direktor Diakon Markus Müller. Die Diözesangeschäftsführung stellte den Tätigkeitsbericht sowie den Jahresabschluss vor. Zudem wurden zwei Helfervertreter für den Diözesanvorstand gewählt.
Zur Person
Markus Willig ist leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Windach (Dekanat Landsberg). Bereits seit seinem 19. Lebensjahr ist er bei den Maltesern aktiv. Zuerst im Katastrophenschutz in München als Pflegediensthelfer und Feldkoch. Seit 2016 ist der 48-jährige Priester Kreisseelsorger der Malteser im Landkreis Landsberg am Lech. Zuletzt wurde der neue Diözesanseelsorger als Helfervertreter in den Diözesanvorstand gewählt.
Zu den Maltesern
Der Malteser Hilfsdienst wurde als eingetragener Verein 1953 vom Malteserorden und dem Caritasverband gegründet: Mehr als eine Million Mitglieder und Fördermitglieder sowie rund 90.000 Ehren- und Hauptamtliche an über 700 Standorten machen ihn zu einer der großen sozialen Organisationen der Bundesrepublik.
Seit 60 Jahren unterstützen die Malteser in der Diözese Augsburg mit ihrem vielfältigen Angebot Menschen in Not. Das Diözesangebiet der Malteser ist mit der Augsburger Diözesangeschäftsstelle und 13 Gliederungen flächendeckend vertreten. Die Malteser bieten in allen Landkreisen ein breites Spektrum an sozialen Diensten an. Im Malteser Hilfsdienst e.V. sind dabei vorwiegend die ehrenamtlich zu erbringenden Dienste organisiert, wie die Ausbildung, der Katastrophenschutz, der Besuchs- und Begleitungsdienst, die Malteser Jugend, die Auslandsarbeit und der ambulante Kinder- und Jugend-Hospizdienst. In der Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH werden die sozialunternehmerischen Dienste zusammengefasst, zum Beispiel Fahrdienste, Begleitdienste, Hausnotrufdienst, Menüservice und Rettungsdienst. 2023 haben sich in der Diözese Augsburg 1.068 Menschen ehrenamtlich bei den Maltesern engagiert.
Alles rund um die Malteser in Deutschland gibt es unter www.malteser.de.